„Rufe mich an, so will ich dir antworten und dir große und unbegreifliche Dinge verkünden, die du nicht weißt.“ (Jeremia 33,3)

„Wir leben in ernsten Zeiten. Was in unserer Welt geschieht, ruft jeden Nachfolger Christi zur Ernsthaftigkeit in seiner Beziehung zu Jesus auf. Zur Stärkung dieser Beziehung und zur Erfüllung unserer geistlichen, emotionalen und körperlichen Bedürfnisse müssen wir die Macht des Gebets kennen. Wir sollten den Herrn bitten, wie es die Jünger damals taten: ‚Herr, lehre uns beten‘. (Lukas 11,1)“ (EGW: Das Gebet, S. 7)


HERZENS-FRAGEN:

Es mag sein, dass wir Teilnehmer der Aktion „100 Tage des Gebets“ sind und dass wir zusammen mit unserer kleinen Gebetsgruppe beten, aber haben wir wirklich gelernt, was es bedeutet zu beten? Haben wir jemals, so wie die Jünger es taten, voller Ernst Jesus angerufen und an ihn die Bitte gerichtet: „Herr, lehre uns beten“? Wenn du dies bisher nicht getan hast, wie wäre es, wenn du dann heute diese Bitte an Gott richtest: „Bitte lehre mich beten!“

HERZENSAUFRUF ZU AKTIVEM HANDELN:

Wenn wir jetzt in dieser Woche weiterhin für die Kranken beten, für das medizinische Fachpersonal und darum, dass Gott die weitere Ausbreitung des Corona-Virus über die ganze Welt aufhält, lasst uns gleichzeitig dafür beten, dass die Liebe zu Gott und Seinem Wort sich ausbreitet. Lasst uns unsere Bibeln mit neuer Begeisterung öffnen und beten: „Herr, zeige uns, wie wir Dich besser kennenlernen und Dich lieben können! Zeige uns, wie wir eine wahre Heilung unseres Inneren erleben können, die bis nach außen dringt. Zeige uns, was es bedeutet, dein Wort zu studieren und zu verstehen. Und zeige uns, wie wir dein Wort an andere weitergeben können.“ Lasst uns während unserer Gebete die Aussagen in folgenden Bibelversen auf uns persönlich anwenden: Jesaja 55,8-11; 2. Timotheus 2,15; 1. Petrus 3,15.

‚Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält an dein Wort! Ich dich suche von ganzem Herzen; lass mich nicht abirren von deinen Geboten! Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige.‘ (Psalm 119,9-11)

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese dritte Woche folgende Literatur vor:

1. Ellen White: Vom Schatten zum Licht, „STANDHAFT DURCH GOTTES WORT“, Kapitel 37. [The Great Controversy]

(Die Texte aus diesem Zusatzmaterial werden in den ersten 5 Gebetsbriefen dieser Woche abschnittsweise angehängt)

Buch erhältlich bei:

DE:  https://advent-verlag.de/ellen-white/originaltitel/vom-schatten-zum-licht-taschenbuch?number=1775
CH: https://shop.advent-verlag.ch/glaubenslehre-theologie/1346-vom-schatten-zum-licht-verteilausgabe-2410367.html
AT: https://www.wegweiser-verlag.at/shop/artikel_270828.php?v_sid=20200409wL27FqQk
ABC: https://www.adventistbookcenter.de/vom-schatten-zum-licht-der-grosse-kampf-paperback.html

2. Frank Hasel + Michael Hasel:  Wie kann ich das verstehen?

(Ein Ausschnitt aus diesem Zusatzmaterial wird am Ende dieser Woche im Gebetsbrief enthalten sein)

Buch erhältlich bei:

DE:  https://advent-verlag.de/theologie/bibelstudium/wie-kann-ich-das-verstehen?number=16048
CH: https://shop.advent-verlag.ch/bibelstudium/2123-wie-kann-ich-das-verstehen.html
AT: https://www.wegweiser-verlag.at/shop/artikel_318013.php?v_sid=20200409wL27FqQk
ABC: https://www.adventistbookcenter.de/wie-kann-ich-das-verstehen.html

Sich an Jesus wenden mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 16 – Sabbat, 11. April 2020)

ZUNÄCHST EIN DANKENSWERTER  BERICHT:  Obwohl Indianapolis die großen evangelistischen Versammlungen, die für den Zeitraum vor der GK-Sitzung geplant waren, absagen musste, plant John Bradshaw jetzt, eine Serie von Online-Treffen durchzuführen. Unserer Meinung nach wird dieses Programm eine viel größere Reichweite haben. Wir erwarten, dass Zehntausende von Personen  hier teilnehmen werden. Es ist wieder einmal so: Was der Feind aus böser Absicht heraus verhindern wollte, wendet Gott in das Gegenteil um zu etwas Gutem. Diese LIVE-Veranstaltung [Englisch] beginnt am 17. April. Mehr Details und Informationen über dieses Ereignis gibt es unter folgendem Link. Aber jetzt wollen wir erst beten!

Betet darum, dass wir als Gemeinde Gott darum bitten, uns den Heiligen Geist zu senden und uns zu lehren, wie wir auf eine Art und Weise beten, dass wir von Ihm Antworten erhalten.

Betet für die Online-Serie, die John Bradshaw und It is Written planen. Betet darum, dass viele Menschen sich in das Programm einschalten und dass viele eine Entscheidung für Jesus treffen werden. .

Betet für die Fachkräfte aus dem medizinischen Bereich und für die Krankenhäuser in eurer Gegend, die damit zu kämpfen haben, dass ihnen bestimmte medizinische Materialien nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Betet darum, dass Gott die erforderlichen Dinge bereitstellt, sodass unsere Gesundheitsarbeiter weiterhin geschützt sind.

Betet darum, dass sich mehr Personen bei der Herstellung von Atemschutzmasken und anderen Schutz-Ausrüstungen unterstützend einbringen und dass der Zugang zu den erforderlichen Betten, Beatmungsgeräten und Gesundheitseinrichtungen geöffnet wird, damit die medizinische Versorgung auch angesichts des steigenden Bedarfs gewährleistet ist.

Betet für das chinesische Missionswerk in Cebu City auf den Philippinen. Betet darum, dass die Gemeinde dort vor dem Coronavirus geschützt ist und dass mehr Menschen aus China dort ein aktives Interesse an dem Studium der Heiligen Schrift zeigen.


Der folgende Text gehört zu der empfohlenen Zusatz-Literatur für diese dritte Woche und ist dem Kapitel 37 aus Vom Schatten zum Licht [Great Controversy von EGW] entnommen worden. – Dies ist der 2. Teil, die folgenden Teile werden abschnittsweise in den kommenden Gebetsbriefen dieser Woche enthalten sein.

VOM SCHATTEN ZUM LICHT, Kapitel 37, Teil 2

GLAUBE UND EIGENVERANTWORTUNG

Satan ist stets darum bemüht, unsere Aufmerksamkeit auf Menschen statt auf Gott zu lenken. Er verleitet die Menschen dazu, sich von Bischöfen, Pastoren und Theologieprofessoren führen zu lassen, anstatt die Heilige Schrift zu erforschen und ihre Aufgaben selbstständig kennenzulernen. Wenn Satan dann die Gedanken dieser Leiter steuert, kann er die Massen nach seinem Willen beeinflussen.

Als Christus kam, um Worte des Lebens zu verkünden, hörte ihm das gewöhnliche Volk mit Freude zu, und viele, sogar von den Priestern und Obersten, glaubten an ihn. Aber der Hohepriester und die Oberen waren entschlossen, seine Lehren zu verdammen und abzulehnen. Obwohl es ihnen misslang, Anklagepunkte gegen Jesus zu finden, und sie sich dem Einfluss seiner göttlichen Macht und Weisheit, die seine Worte begleiteten, nicht entziehen konnten, verschanzten sie sich hinter ihren Vorurteilen. Sie wiesen die klarsten Belege für seine Messianität zurück, um ja nicht seine Jünger werden zu müssen. Diese Gegner Jesu wurden vom Volk hoch geehrt, denn von Kindheit an waren die Menschen so unterwiesen worden. Jedermann war gewohnt, sich ihrer Autorität vorbehaltlos zu beugen. „Wie kommt es“, fragten sie, „dass unsere Obersten und weisen Schriftgelehrten nicht an Jesus glauben? Würden diese frommen Männer ihn nicht annehmen, falls er Christus wäre?“ Der Einfluss solcher Lehrer verleitete die jüdische Nation dazu, ihren Erlöser abzulehnen.

Bis heute zeigt sich der Geist, der diese Priester antrieb, bei vielen, die ihre Frömmigkeit groß herausstreichen. Sie weigern sich, das Zeugnis der Heiligen Schrift über die besonderen Wahrheiten für unsere Zeit zu prüfen. Sie verweisen auf ihre vielen Anhänger, ihren Reichtum und ihre Popularität. Verächtlich blicken sie auf die Vertreter der Wahrheit herab, die nur eine kleine, arme und unpopuläre Gruppe bilden, und zudem noch einen weltfremden Glauben haben.

Christus sah voraus, dass der unangemessene Machtanspruch der Pharisäer und Schriftgelehrten mit der Zerstreuung der Juden nicht aufhören würde. In prophetischer Sicht sah er das Werk überheblicher menschlicher Autorität zur Beherrschung des Gewissens voraus, das für die Kirche zu allen Zeiten ein schrecklicher Fluch war. Seine furchtbaren Anklagen gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer und seine Warnungen an das Volk, diesen blinden Führern nicht zu folgen, wurden als Mahnung für zukünftige Generationen aufgezeichnet.

Die römische Kirche behält das Recht der Schriftauslegung dem Klerus vor. Mit der Behauptung, allein die Geistlichkeit habe den Sachverstand, Gottes Wort zu erklären, hielt sie die Bibel lange von der Allgemeinheit fern. Die Reformation hat wohl allen Menschen die Schrift gebracht, doch das Prinzip, das Rom vertrat, hindert noch heute viele in den protestantischen Kirchen daran, die Bibel für sich selbst zu studieren. Auch Protestanten werden unterwiesen, die Lehren so anzunehmen, wie die Kirche sie auslegt, und Tausende wagen es deshalb nicht, etwas anzunehmen, wie deutlich es auch in der Schrift offenbart ist, was im Gegensatz zu ihrem Glaubensbekenntnis oder den geltenden Lehren ihrer Kirche steht.

Obwohl die Bibel viele Warnungen vor falschen Lehrern enthält, überlassen doch viele die Sorge für ihr ewiges Heil der Geistlichkeit. Es gibt heute Tausende praktizierende Christen, die keinen anderen Grund ihre Glaubensüberzeugung anführen können, als dass sie durch ihre religiösen Führer so unterrichtet wurden. Sie lassen die Lehren des Erlösers praktisch unbeachtet und haben blindes Vertrauen in die Worte ihrer Prediger. Aber sind diese unfehlbar? Wie können wir unser Heil ihrer Führung überlassen, solange wir nicht aus Gottes Wort erkannt haben, dass sie Träger des Lichts sind? Ein Mangel an Zivilcourage, die ausgetretenen Pfade der Welt zu verlassen, führt viele dazu, den Spuren gelehrter Männer zu folgen. Durch ihre Abneigung gegen selbstständiges Forschen werden sie hoffnungslos mit den Ketten des Irrtums gebunden. Sie sehen zwar, dass die Bibel die Wahrheiten für unsere Zeit klar hervorhebt, und fühlen die Macht des Heiligen Geistes, der die Wortverkündigung begleitet, lassen sich aber dennoch durch den Widerstand der Geistlichkeit vom Licht abbringen. Ihre Vernunft und ihr Gewissen sind zwar überzeugt, trotzdem wagen es diese irregeführten Menschen nicht, Überzeugungen zu vertreten, die von der Meinung des Predigers abweichen. Ihr eigenständiges Urteil, ihre ewigen Interessen werden dem Unglauben, dem Stolz und dem Vorurteil eines Anderen geopfert.