„Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überragende Kraft von Gott sei und nicht von uns. Wir werden überall bedrängt, aber nicht erdrückt; wir kommen in Verlegenheit, aber nicht in Verzweiflung; wir werden verfolgt, aber nicht verlassen; wir werden niedergeworfen, aber wir kommen nicht um; wir tragen allezeit das Sterben des Herrn Jesus am Leib umher, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib offenbar wird.“ (2. Korinther 4,7–10)

Ellen White: „Aus dem verborgenen Gebetskämmerlein kam die Kraft, welche in dieser großen Reformation die ganze Welt erschütterte. In dieser abgeschiedenen Stille setzten die Diener des Herrn ihre Füße auf den Felsen seiner Verheißungen. Während der Auseinandersetzung in Augsburg verging kein Tag, an dem Luther nicht ‚täglich drei Stunden dem Gebet widmete, und zwar zu einer Zeit, die dem Studium am günstigsten gewesen wäre‘. In der Zurückgezogenheit seines Kämmerleins hörte man, wie er sein Herz vor Gott ausschüttete ‚mit solchem Glauben und Vertrauen … als ob er mit seinem Freund und Vater rede. Ich weiß, sagte der Reformator, dass du unser Vater und unser Gott bist, dass du die Verfolger deiner Kinder zerstreuen wirst, denn du selbst bist mit uns in der Gefahr. Diese ganze Sache ist dein, nur weil du sie gewollt hast, haben wir sie unternommen. Schütze du uns, o Herr!‘“ (Vom Schatten zum Licht, S. 193)

 


HERZENS-FRAGEN:  

Wonach sehnst du dich am allermeisten? Was ist dein tiefster Herzensschrei? Vielleicht hast du dich in letzter Zeit nicht gedanklich damit beschäftigt. Vielleicht versuchst du einfach nur zu überleben. Andererseits, vielleicht grübelst du ununterbrochen die ganze Zeit über diese Sache nach. Nimm dir heute einige Augenblicke Zeit darüber nachzudenken, wo du deine größte Freude und deine größte Erfüllung findest. Während du dies tust, denke über Psalm 27,4 nach und bitte Gott, dass er dir ein Herz schenkt, das aufrichtig danach hungert, in seiner Gegenwart zu sein.

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese 6. Woche folgende Literatur vor:

1) Ellen White: DIE ENGEL.

Ausschnitte aus diesem Buch werden in dieser Woche den verschiedenen Gebetsbriefen abschnittsweise angehängt.


Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 41 – Mittwoch, 06. Mai 2020)

DANKENSWERTER BERICHT: Dankt Gott dafür, dass die adventistischen Gemeinden und Glieder Gott um kreative Möglichkeiten gebeten haben, wie sie die Menschen in ihrem Wohnbereich erreichen können; und dass Gott diese Gebete erhört und viele einfallsreiche Herangehensweisen gefunden wurden.          

Betet für ältere Menschen und für Kinder – die Personen unter uns, die am gefährdetsten sind.

Betet für die Gemeindeglieder, die herausfinden möchten, auf welche Weise sie mit muslimischen Flüchtlingen Freundschaft schließen können, die neuerdings ihren Wohnsitz in ihre Nachbarschaft verlegt haben. Betet darum, dass ihnen die Weisheit geschenkt wird, wie sie diese Menschen zur Wahrheit leiten können.    

Betet für die Gemeinden auf der ganzen Welt, dass sie den Glauben besitzen, um in den Städten in ihrer Nähe „urbane Einfluss-Zentren“ zu eröffnen.

Betet um die Ausgießung des Spätregens auf die Gemeinde, damit das Werk zum Abschluss gebracht werden kann, sodass wir nach Hause gehen können.


Der folgende Text ist der 6. Abschnitt aus dem empfohlenen Buch Die Engel, eine Kompilation von Ellen White.

DIE ENGEL

Kapitel 19:

Ellen G. Whites Erfahrungen mit Engeln

Ellen G. Whites Berufung

Während ich am Familienaltar betete, kam der Heilige Geist über mich, und ich schien immer höher zu steigen, weit über die dunkle Welt. Ich sah mich nach den Adventisten in der Welt um, konnte sie aber nicht finden. Da sagte eine Stimme zu mir: „Sieh noch einmal hin, aber schau ein wenig höher.“

Jetzt erhob ich meine Augen und sah einen geraden, schmalen Pfad, der hoch über der Welt aufgeworfen war. Auf diesem pilgerten die Adventisten nach der heiligen Stadt, die am andern Ende des Pfades lag. Hinter ihnen, am Anfang des Weges, war ein helles Licht, das der „Mitternachtsruf“ war, wie mir ein Engel sagte. Dieses Licht schien den ganzen Pfad entlang und war ein Licht für ihre Füße, damit sie nicht straucheln möchten. Jesus selbst ging seinem Volk voran, um es zu leiten. Solange die Adventgläubigen ihre Augen auf ihn gerichtet hielten, waren sie sicher.

Als ich siebzehn Jahre alt war … kam ein himmlischer Bote zu mir, der sagte: „Ich habe eine Botschaft für dich, die du weitergeben sollst.“ Ich dachte: „Also, das ist ganz bestimmt ein großes Missverständnis.“ Aber noch einmal sagte die Stimme: „Ich habe eine Botschaft für dich, die du weitergeben sollst! Schreibe auf, was ich dir sagen werde!“

Die Bundeslade im Himmel

Der Herr zeigte mir das himmlische Heiligtum. Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und es wurde mir die Lade Gottes, die vom Gnadenstuhl bedeckt war, gezeigt. An beiden Enden standen zwei Engel, die ihre Flügel über den Gnadenstuhl gebreitet und ihre Gesichter ihr zugewandt hatten. Der Engel, der mich begleitete, machte mich darauf aufmerksam, dass dies ein Symbol dafür sei, dass alle himmlischen Engel mit Ehrfurcht auf das Gesetz Gottes blicken, das der Herr mit seinem eigenen Finger geschrieben hat.

Die Bundeslade im irdischen Heiligtum war ein Abbild der Bundeslade im Himmel. Dort stehen an jeder Seite lebendige Engel, deren einer Flügel nach oben zeigt und den Gnadenthron bedeckt, während sie mit dem anderen Flügel ihren Körper verhüllen, als Zeichen der Ehrerbietung und Demut.

Ach, wenn doch nur alle unseren wunderbaren Erlöser erkennen könnten als das, was er ist, ein wahrhaftiger Retter! Möge seine Hand den Vorhang beiseiteziehen, der seine Herrlichkeit vor uns verbirgt, damit wir ihn an seinem erhöhten, heiligen Aufenthaltsort sehen können. Und was sehen wir dort? Unseren Heiland, aber nicht in einer stillen, unbeweglichen Haltung, sondern umgeben von klugen himmlischen Wesen, Cherubim und Seraphim, zehntausendmal zehntausend Engeln.

Alle diese Wesen haben ein gemeinsames Interesse, etwas, das ihnen ganz besonders am Herzen liegt: Seine Gemeinde inmitten einer verdorbenen Welt … Sie arbeiten für Christus, um unter seiner Leitung alle zu erretten, die auf ihn schauen und an ihn glauben. Diese klugen himmlischen Wesen beeilen sich, ihre Aufgabe zu erfüllen … Sie sind vereinigt in einem heiligen Bündnis, arbeiten gemeinsam an ihrer großartigen, erhabenen Aufgabe und stellen somit die Macht, das Mitgefühl, die Liebe und die Herrlichkeit des gekreuzigten und auferstandenen Erlösers unter Beweis.

Durch ihren Dienst zeigen uns diese himmlischen Heerscharen, was die Gemeinde Gottes sein soll. Christus arbeitet um ihretwillen in den himmlischen Höfen und sendet seine Boten aus in alle Teile der Welt, um jedem Leidenden, der auf ihn schaut, beizustehen, und um geistliches Leben und Erkenntnis zu vermitteln.

Satan vor seinem Fall und wie er jetzt ist

Satan war einst im Himmel ein geehrter Engel, der nächste nach Christus. Sein Antlitz war sanft wie das der anderen Engel und trug den Ausdruck des Glücks. Seine Stirn war hoch und breit, was auf große Verstandeskräfte hinwies. Seine Gestalt war vollkommen, sein Betragen edel und majestätisch.

Satan wurde mir gezeigt, wie er einst war: ein glücklicher, erhabener Engel. Dann wurde er mir gezeigt, wie er jetzt ist. Er hat noch eine königliche Gestalt. Seine Züge sind noch edel, denn er ist, obwohl gefallen, doch ein Engel. Aber der Ausdruck seines Gesichts ist voller Angst, Sorge, Unzufriedenheit, Bosheit, Hass, Unheil, Betrug, voll alles Bösen. Diese Stirn, die einst so edel war, betrachtete ich besonders. Sie trat von den Augen an zurück.

Ich sah, dass er sich so lange mit dem Bösen beschäftigt hatte, bis jede gute Eigenschaft verdorben und jeder böse Charakterzug entfaltet war. Seine Augen waren listig und verschlagen, er hatte einen durchdringenden Blick. Seine Gestalt war groß, aber das Fleisch hing schlaff an seinen Händen und an seinem Gesicht. Als ich ihn betrachtete, ruhte sein Kinn auf seiner linken Hand. Er schien tief in Gedanken versunken zu sein. Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht, das mich erzittern ließ, so voller Bosheit war es und voll satanischer List.

So lächelt er, kurz bevor er sich seines Opfers sicher ist, und wenn er dann seine Schlingen immer fester um das Opfer schnürt, wird dieses Lächeln abscheulich.

Engel, die Ellen White in Träumen und Gesichten sah

Ich träumte, dass einige Brüder in Kalifornien beieinander saßen, um über die Arbeitspläne für die nächste Zeit zu beraten. Manche dachten, dass es vernünftig wäre, die großen Städte zu meiden und lieber in kleineren Orten zu arbeiten. Mein Mann drängte sie sehr ernsthaft, umfassendere Pläne zu legen und an die Ausweitung des Werkes zu denken, was dem Wesen unserer Botschaft entspräche.

Dann kam ein junger Mann in den Ausschuss, den ich schon häufig in meinen Träumen gesehen hatte. Er hörte der Beratung mit großem Interesse zu und sagte dann mit Besonnenheit und selbstsicherem Auftreten: „Sowohl die Städte als auch die Dörfer sind ein Teil des Weinbergs des Herrn. Alle müssen die Warnung hören. Der Feind der Wahrheit strengt sich außerordentlich an, um die Menschen von der Wahrheit Gottes abzulenken, hin zu falschen Lehren … Ihr sollt an allen Wassern säen.“

Während meiner Arbeit stehe ich mit meinen Helfern in Verbindung, und ich stehe auch mit meinem Engel, der mich leitet, und anderen klugen himmlischen Wesen in Kontakt. Es ist eine sehr enge Beziehung. Wer von Gott berufen wird, muss mit ihm in Verbindung sein durch das Wirken des Heiligen Geistes, damit er von ihm belehrt werden kann.

Während unserer Reise war ich nicht in der Lage, in der Kabine aufrecht zu sitzen. Mein Mann machte mir auf der Sitzbank ein Lager zurecht, und ich legte mich hin, mit wehem Kopf und wehem Herzen …

In diesem Zustand schlief ich ein und träumte, dass ein großer Engel neben mir stand und mich fragte, warum ich traurig sei. Ich erläuterte ihm die Gedanken, die mir solchen Kummer bereiteten und sagte: „Ich kann so wenig Gutes bewirken, warum dürfen wir dann nicht bei unseren Kindern bleiben und uns an ihnen freuen?“ Er antwortete: „Du hast dem Herrn zwei wunderbare Blumen geschenkt, deren Duft wie angenehmer Weihrauch vor ihm ist, wesentlich wertvoller als Gold und Silber, denn sie sind ein Geschenk deines Herzens. Es handelt sich um ein Opfer, an dem du mit jeder Faser deines Herzens hängst. Du darfst nicht auf das Zeitliche schauen. Konzentriere dich auf deine Pflicht und nur darauf, zur Ehre Gottes. Folge seiner Vorsehung, und dein Weg wird hell erleuchtet werden. Jede Selbstverleugnung, jedes Opfer, das du bringst, wird genau aufgezeichnet, und du wirst dafür belohnt werden.“

Ich träumte, dass unmittelbar, nachdem ich gesprochen hatte, ein vornehm aussehender junger Mann in das Zimmer kam, in dem ich mich aufhielt. Die gleiche Gestalt ist mir auch schon früher während der vergangenen sechsundzwanzig Jahre von Zeit zu Zeit in wichtigen Träumen erschienen, wenn ich eine Botschaft erhielt. Er sagte zu mir: „Du hast die Aufmerksamkeit der Leute auf wichtige Dinge gelenkt. Für einige sind sie von sehr großem Interesse. Die Mitarbeiter, die Wort und Lehre verkündigen, haben immer getan, was sie konnten, um die Wahrheit so darzustellen, dass die Menschen zum Nachdenken angeregt und ihr Interesse geweckt wurde. Wenn ihr euch aber nicht eingehend darum bemüht, dass ein nachhaltiger Eindruck entsteht und gefestigt wird, werden alle eure Bemühungen fast erfolglos bleiben.“

Da ich immer wieder gefragt werde, in welchem Zustand ich mich während einer Vision und danach befinde, wenn ich wieder herauskomme, möchte ich sagen: Wenn es der Herr für richtig befindet, mir eine Vision zu geben, werde ich in die Gegenwart Jesu und der Engel entrückt und habe keinerlei Berührung mehr mit irdischen Dingen. Ich kann nicht weiter sehen als mir der Engel gestattet.

Die Schlacht von Manassas

Ich hatte ein Gesicht über die katastrophale Schlacht bei Manassas. Es war ein fürchterlicher Anblick, der mich sehr aufregte. Die Armee der Südstaaten hatte den Vorteil auf ihrer Seite und war bestens für den schrecklichen Kampf gerüstet. Die Armee der Nordstaaten zog ebenso mit Siegesgewissheit in den Kampf. Viele marschierten völlig unbekümmert und prahlten, so als hätten sie den Sieg bereits in der Tasche. Als sie sich dem Schlachtfeld näherten, waren viele völlig entkräftet und erholungsbedürftig. Sie hatten keinen so schweren Kampf erwartet. Sie warfen sich ins Kampfgetümmel und kämpften mutig und verzweifelt. Es gab auf jeder Seite Tote und Verletzte. Beide, der Norden und der Süden, hatten schwere Verluste. Die Männer der Südstaaten erkannten ihre Situation und wären in kurzer Zeit noch weiter zurückgedrängt worden. Die Nordstaatler drängten trotz ihrer großen Verluste vorwärts.

Da griff ein Engel ein. Er machte eine Handbewegung nach rückwärts, und sofort herrschte ein großes Durcheinander unter den Soldaten. Die Männer der Nordstaaten hatten den Eindruck, dass ihre Truppen auf dem Rückzug waren, obwohl dies keineswegs der Fall war, und so zogen sie sich zurück, als wären sie geschlagen.

An den Leiter eines Sanatoriums

In meinem Traum befand ich mich in der Kurklinik, und mein Begleiter forderte mich auf, auf alles, was ich sehen und hören würde, genau zu achten. Ich hielt mich in einer stillen Ecke auf, wo ich nicht gesehen wurde, aber alles, was im Zimmer geschah, überblicken konnte. Einige Leute kamen, um ihre Rechnungen bei Dir zu bezahlen, und ich hörte, wie sie sich wegen der Höhe der Kosten für Zimmer, Verpflegung und Heilbehandlung beschwerten. Ich hörte, wie Du entschieden ablehntest, den Preis zu senken. Ich war erstaunt, dass die Kosten so hoch waren, und es schien, als habest Du diese Dinge bestimmt.

Ich sah, dass die hohen Rechnungen bei den Gästen keinen guten Eindruck hinterließen. Das ist nicht vorteilhaft für die Klinik. Ich hörte auch, dass einige Deiner Glaubensbrüder mit Dir sprachen und versuchten, Dich davon zu überzeugen, dass Dein Vorgehen unklug und ungerecht sei, aber Du beharrtest hart wie ein Stein auf deiner Meinung. Du nahmst für Dich in Anspruch, dass alles, was Du tust, dem Wohl der Klinik dient. Aber ich sah, dass die Leute, die die Kurklinik verließen, alles andere als zufrieden waren …

Abends sah ich Dich in der Gesellschaft der Wirtschafterin des Instituts. So wie ihr miteinander umgegangen seid, hättet ihr Mann und Frau sein können. Die Beziehung, die ihr miteinander habt, ist in den Augen Gottes nicht in Ordnung, und so wie die Dinge liegen, machen sie mir das Herz schwer. Ich fragte: „Wer hat dich verhext, dass du der Wahrheit nicht mehr gehorchst?“ Das gefällt Gott nicht! Du hast den Heiligen Geist betrübt. Schwester H. wird niemals wieder die sein, die sie einmal war. Ihr habt euch beide vor Gott schuldig gemacht …

Die Dinge, die in … (der Kurklinik) abliefen, wurden mir gezeigt. Eine Stimme sagte zu mir: „Folge mir, und ich werde dir die Sünden zeigen, die dort von den Leuten in verantwortlichen Positionen begangen werden.“

Ich ging durch die Zimmer und sah Dich, einen Wächter auf den Mauern Zions, sehr intim mit der Frau eines anderen Mannes. Dadurch hast du heilige Wahrheiten verraten und Christus erneut gekreuzigt. Hast Du nicht bedacht, dass es einen heiligen Beobachter gibt, der Zeuge Deiner üblen Machenschaften war, der gesehen hat, was Du getan hast, und gehört hat, was du gesprochen hast, und dass dies alles in den himmlischen Büchern aufgeschrieben wurde?

Familie Brown

Der Engel Gottes sagte: „Folge mir!“ Ich schien mich in einem Zimmer eines heruntergekommenen Gebäudes zu befinden. Dort spielten mehrere junge Männer Karten. Sie waren so versessen auf dieses Vergnügen und dermaßen darin vertieft, dass sie nicht bemerkten, dass jemand ins Zimmer gekommen war. Es waren auch einige junge Mädchen anwesend, die den Spielern zusahen, und die Unterhaltung, die dabei stattfand, war nicht besonders fein. Es herrschte eine Atmosphäre in diesem Raum, die spürbar nicht für die Bildung eines reinen, feinen Charakters und eines klaren Verstands geeignet war …

Ich fragte: „Wer sind diese Leute, und was hat das alles zu bedeuten?“

Die Antwort lautete: „Warte ab!“

Dann wurde mir etwas anderes gezeigt. Es wurde dort auch dem „flüssigen Gift“ zugesprochen, und was unter Alkoholeinfluss geredet und getan wurde, war alles andere als förderlich für klare Gedanken, eine ordentliche Abwicklung von Geschäften, moralisch einwandfreies Verhalten und eine Aufwertung der Anwesenden …

Ich fragte noch einmal: „Was sind das für Leute?“

Und dann erhielt ich die Antwort: „Es ist ein Teil der Leute, bei denen du zu Besuch bist. Der Widersacher der Seelen, der große Feind Gottes und der Menschen, der oberste Fürst der Finsternis und Anführer der dunklen Mächte dieser Erde ist heute Nacht hier anwesend. Satan und seine Engel führen diese armen Seelen mit ihren Versuchungen ins Verderben.“

N.D. Faulkhead und das geheimnisvolle Zeichen

Bruder Faulkhead ließ mich zu sich rufen. Seine Angelegenheit lag mir auf der Seele. Ich sagte ihm, dass ich für ihn und seine Frau eine Botschaft habe, die ich schon verschiedentlich schicken wollte, aber ich hatte jedesmal den Eindruck, der Geist Gottes hindere mich daran. Ich bat um einen Termin, an dem wir uns treffen könnten. Er antwortete mir: „Ich bin froh, dass du mir nicht geschrieben hast; es ist mir lieber, die Botschaft direkt aus deinem Munde zu hören, denn andernfalls hätte sie wahrscheinlich keinen großen Eindruck auf mich gemacht.“ Ich fragte ihn: „Kannst du bleiben, um sie zu hören?“ Er antwortete, dass er bleiben würde.

Ich war schon sehr müde, denn ich hatte an diesem Tag an der Abschlussfeier der Schule teilgenommen, aber ich stand wieder auf, nachdem ich mich auf dem Bett niedergelegt hatte, und las ihm drei Stunden lang vor. Sein Herz wurde berührt, er hatte Tränen in den Augen, und als ich aufhörte zu lesen, sagte er: „Ich nehme jedes Wort an, es betrifft mich alles.“ Vieles von dem, was ich las, bezog sich auf das Büro des „Echo“ und auf die Leitung, von Anfang an. Der Herr offenbarte mir aber auch Bruder Faulkheads Verbindung zu den Freimaurern, und er wies ihn ganz deutlich darauf hin, dass er jede Verbindung zu dieser Gesellschaft abbrechen müsse, wenn er nicht seine Seele verlieren wolle.

Er sagte: „Ich nehme das Licht, das Gott mir durch dich gesandt hat, an und werde mich danach richten. Ich bin Mitglied von fünf Logen, und es unterstehen mir drei andere. Ich erledige all ihre wirtschaftlichen Transaktionen. Ab jetzt werde ich an keiner ihrer Versammlungen mehr teilnehmen und meine geschäftlichen Beziehungen zu ihnen so schnell wie möglich beenden.“ Ich erläuterte ihm alles, was mir mein Begleiter über solche Gesellschaften gesagt hatte. Dann machte ich eine bestimmte Bewegung, zu der mich mein Führer veranlasste, und sagte: „Alles, was mir dazu mitgeteilt wurde, kann ich im Augenblick nicht wiedergeben.“

Bruder Faulkhead berichtete Bruder Daniels und anderen, dass ich ein bestimmtes Zeichen gemacht habe, das nur den höchsten Rängen der Freimaurer, deren Mitglied er gerade geworden war, bekannt ist. Er sagte, dass ich dieses Zeichen nicht kannte, und dass mir nicht bewusst war, dass ich ihm dieses Zeichen gegeben hatte. Das verstand er als besonderen Hinweis darauf, dass der Herr durch mich wirkte, um seine Seele zu retten.

Die Gegenwart von Engeln, während Ellen White wach war

Als ich aufwachte und aus dem Fenster blickte, sah ich zwei weiße Wolken. Dann schlief ich wieder ein, und in meinen Träumen hörte ich folgende Worte: „Sieh dir diese Wolken an. Genau solche Wolken waren es, die die himmlischen Engel verhüllten, als sie den Hirten die Geburt des Erlösers der Welt verkündigten.“ Ich wachte auf und sah erneut aus dem Wagenfenster, und da waren zwei große weiße Wolken, so weiß wie Schnee. Es waren zwei einzelne Wolken, die sich von den anderen unterschieden, aber sie bewegten sich aufeinander zu, berührten sich und verschmolzen für einen Augenblick miteinander. Dann trennten sie sich wieder und wurden wieder zwei einzelne Wolken. Sie verschwanden nicht, sondern blieben den ganzen Vormittag in Sichtweite. Um zwölf Uhr wechselten wir den Wagen, und danach konnte ich die Wolken nicht mehr sehen.

Während des ganzen Tages war ich sehr beschäftigt mit dem Gedanken, dass Engel Gottes, die durch diese Wolken verhüllt waren, vor uns hergingen, dass wir die frohe Gewissheit haben konnten, beschützt zu werden, und dass bei den Versammlungen in Brisbane die Erlösung Gottes wirksam sein würde.

Und jetzt, nachdem die Versammlungen vorüber sind und wir erlebt haben, wie wunderbar viel Interesse die Menschen gezeigt haben, bin ich mehr denn je davon überzeugt, dass in diesen Wolken Engel verborgen waren — Engel, die vom Himmel gesandt wurden, um die Herzen der Menschen zu bewegen und solche Einflüsse abzuwehren, die manchmal auf unseren Zeltplätzen zu finden sind, durch die die Leute von der lebendigen Wahrheit, die täglich verkündigt wird, abgelenkt werden.

Auf diesen Versammlungen hörten Tausende die Einladung des Evangeliums und Wahrheiten, von denen sie noch nie zuvor etwas gehört hatten. Während der gesamten Veranstaltung gab es keinerlei lautstarken Protest und auch keine Wortgefechte mit Leuten, deren Herzen sich den Geboten Gottes widersetzten. Und in der ganzen Stadt hören wir keinerlei öffentliche Angriffe. Das ist eine ungewöhnliche Erfahrung, und wir glauben, dass die Engel Gottes anwesend waren, um die Mächte der Finsternis zurückzuhalten.

Ich litt an Rheumatismus an meiner linken Körperseite und konnte vor Schmerzen nicht schlafen. Ich wälzte mich von einer Seite auf die andere, in der Hoffnung, ein wenig Erleichterung zu finden. Ich hatte Schmerzen in meinem Herzen, die mich nichts Gutes ahnen ließen. Endlich schlief ich dann doch noch ein.

Etwa um halb zehn versuchte ich wieder, mich zu drehen, und dabei bemerkte ich, dass ich völlig schmerzfrei war. Ich drehte und wendete mich und bewegte meine Hände. Dabei empfand ich eine Leichtigkeit und ein Gefühl der Freiheit, das ich nicht beschreiben kann. Das Zimmer war durchflutet von einem wunderschönen, sanften, azurblauen Licht, und ich fühlte mich, als läge ich in den Armen eines himmlischen Wesens.

Dieses seltsame Licht habe ich in der Vergangenheit in Zeiten besonderen Segens schon öfter erlebt, aber diesmal war es deutlicher, eindrucksvoller, und ich empfand einen solch vollkommenen, wunderbaren Frieden, wie ich ihn mit Worten nicht beschreiben kann. Ich setzte mich auf und sah, dass ich von einer hellen Wolke umgeben war, einer Wolke, so weiß wie Schnee, deren Ränder eingefasst waren von einem dunklen Rosa. Die Atmosphäre war erfüllt von wunderbaren Klängen, und ich erkannte diese Musik als den Gesang von Engeln. Dann sprach eine Stimme zu mir: „Fürchte dich nicht; ich bin dein Erlöser. Überall um dich her sind heilige Engel.“