„Als ich den HERRN suchte, antwortete er mir und rettete mich aus allen meinen Ängsten. Die auf ihn blicken, werden strahlen, und ihr Angesicht wird nicht beschämt. Als dieser Elende rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten. Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten, und er rettet sie.“ (Psalm 34, 5–8)

Ellen White: „Wir haben zu wenig Glauben. Dadurch schränken wir die Möglichkeiten des Heiligen Israels ein. Wir sollten dankbar sein dafür, dass Gott sich dazu herablässt, den einen oder anderen von uns als sein Werkzeug einzusetzen. Auf jedes aufrichtige Gebet, das im Glauben zum Himmel aufsteigt – um welche Sache auch immer –, wird es Antworten geben. Diese mögen vielleicht nicht so ausfallen, wie wir sie erwartet haben; aber sie werden auf jeden Fall kommen – möglicherweise nicht in der Form, wie wir es uns vorgestellt hatten, aber die Antworten werden genau zu dem Zeitpunkt gegeben werden, wenn wir sie am meisten brauchen.“ (Gospel Workers, S. 92)


HERZENS-FRAGEN:

Wenn du dich in deinem sozialen Umfeld umschaust, siehst du vielleicht einige Personen, die glaubensmäßig wirklich am Ringen sind. Wie wäre es, wenn du über einige praktische Möglichkeiten nachdenkst, wie du einem sich in geistlicher Not befindlichen Bruder bzw. einer Schwester Unterstützung im Glauben geben kannst. Eine Möglichkeit wäre vielleicht, ihm ein gutes Buch zu geben (oder ein gutes Buch zu empfehlen), das den Glauben aufbaut. Beispielsweise Bücher wie Mit Gott an unserer Seite (von Susi Hasel Mundy) oder One Miracle After AnotherThe Pavel Goia Story (von Greg Budd). Wenn wir sehen, wie Gott in dem Leben anderer Wunder gewirkt hat, können wir für unser eigenes gegenwärtiges Leben Zuversicht gewinnen. Eine andere Möglichkeit wäre, eine Karte mit einigen biblischen Verheißungen zusammenzustellen und sie an jemanden weiterzugeben, der sich in Not befindet. Wenn du dir nicht sicher bist, an welche Person du dich in einer solchen Weise wenden solltest, dann lege es Gott vor, und er wird es dir zeigen!

Das englische Buch über Pavel Goia gibt es noch nicht auf Deutsch, aber an diesen Gebetsbrief haben wir einen übersetzten Abschnitt aus dem Kapitel 1 angehängt. Außerdem gibt es 6 Vorträge von ihm auf der Webseite von ASI Deutschland – ASI-Tagung 2018 in Schwarzenberg. https://www.asideutschland.de/videos/

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese Woche folgende Literatur vor:

1) Ellen White: DER RETTENDE WEG – Jesus Christus, Kapitel 11: „Das Vorrecht des Gebets“. Das Kapitel ist in den vergangenen Gebetsbriefen sowie im morgigen abschnittsweise angehängt.

Buch erhältlich bei:

ABC: Adventist Book Center 
DE: Advent-Verlag Lüneburg 
CH: Advent-Verlag Schweiz 
AT: Top Life Center 

2) Randy Maxwell: Boot Camp for the Last Days      


Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 33 – Dienstag, 28. April 2020)

DANKENSWERTER BERICHT:  Als Folge dieser Pandemie treffen sich auf den Philippinen jeden Tag Hunderte von Jugendlichen online, um über Zoom gemeinsam zu beten. Dies führt dazu, dass die Herzen vieler Teilnehmer aufgebrochen werden und die Verbindung zu Jesus enger wird. Wir möchten Gott einfach danken und preisen dafür, dass überall der Geist des Betens wächst. Gleichzeitig suchen Viele aufrichtig nach einem tieferen Verständnis des Wortes Gottes.

Betet für den Prediger eurer Ortsgemeinde. Betet dafür, dass Gott ihm Kraft gibt, ihn schützt und – am allerwichtigsten – dass Er ihn mit einer noch reichhaltigeren Ausgießung des Heiligen Geistes erfüllt.

Betet für das Leitungsteam der Generalkonferenz unserer Gemeinde, den Vorstand, die Abteilungsleiter und alle anderen Mitarbeiter. Betet darum, dass Gott ihnen Weisheit schenkt, während sie sich darum bemühen, die missionarische Arbeit unserer Gemeinde während dieser Krise zu leiten und zu fördern.    

Betet im Einzelnen für Ted Wilson, den Präsidenten unserer Generalkonferenz, für G.T. Ng, den Generalsekretär, und für Juan Prestol, den Schatzmeister. Betet darum, dass ihnen besondere Weisheit verliehen wird, Schutz für ihre Familien und der Segen des Heiligen Geistes, während sie durch diese Krise hindurch die Leitung über die Gemeinde ausüben.         

Betet um Gottes Führung für die Zukunft unserer Gemeinde. Betet darum, dass wir nicht diese Gelegenheit verstreichen lassen, Jesu Liebe an andere weiterzugeben sowie dieser Welt in Not die wunderbaren Wahrheiten aus Offenbarung 14 und 18 zu übermitteln.   

Betet mit Ernst darum, dass der Spätregen Realität wird, so wie Gott es versprochen hat, damit das Werk zum Abschluss gebracht werden kann und wir nach Hause gehen können. Die Zeiten des „business as usual“, wo die Dinge ihren gewohnten Gang gehen, sind vorbei. Es ist Zeit, das Werk zu vollenden und sich auf die Begegnung mit Jesus vorzubereiten.       


Der folgende Text stammt aus dem in den „Herzensfragen“ empfohlenen Buch über die Lebensgeschichte von Pavel Goia – ein teilweiser Ausschnitt aus Kapitel 1

Die Macht Gottes im Leben nur eines einzigen Menschen

WUNDER ÜBER WUNDER

„Sage nicht, ich bin noch ein Kind und zu jung“

… In der Stille dieser weiteren schlaflosen Nacht ging Pavel in Gedanken Schritt für Schritt die frühen Jahre seines Lebens durch.

In einem christlichen Elternhaus im kommunistischen Rumänien aufzuwachsen, war nicht leicht gewesen. Das Christentum wurde als eine Hilfs-Krücke für die Schwachen und Ungebildeten angesehen. Wer zum Gottesdienst ging, wurde in aller Öffentlichkeit unverhohlen lächerlich gemacht; und der Besitz von Bibeln war verboten. Für diejenigen, die auf ihrem Glauben bestanden, waren neben den sehr eingeschränkten Aussichten auf einen Arbeitsplatz allerlei andere Konsequenzen zu erwarten. Viele Male hatte die Familie von Pavel Goia aufgrund ihrer Treue zu Gott extrem schwere Konsequenzen zu erleiden.

Als Pavel die vielen Herausforderungen, mit der seine Familie konfrontiert gewesen war, in Gedanken durchging, konnte er nicht umhin, Dankbarkeit zu empfinden für das starke christliche Erbe, das sie von seinem Großvater erhalten hatten. Die ärgerlichen, verbitterten Empfindungen der vorhergehenden Nacht wichen einem Gefühl der Dankbarkeit. Welch einen Unterschied in der Betrachtungsweise eine einzige Nacht bewirken konnte!

Er verstand jetzt, dass sein betender Vater, der Abend für Abend auf seinen Knien lag, der entscheidende Faktor war, der den Unterschied zwischen ihm selbst und seinen eingekerkerten Freunden ausmachte. Diese würden zweifellos einige schlaflose Nächte ganz anderer Art erleben.

Pavel konnte nicht umhin zu lächeln, als Erinnerungen aus seiner frühen Kindheit vor seinem inneren Auge lebendig wurden. Er war in Turnu Severin im Südwesten Rumäniens aufgewachsen, das am Rande des Flusses Donau liegt, und ihm war dort ein wunderschönes Leben auf dem Land geboten worden, wo er die Landschaft in der enorm großen ländlichen Gegend erforschen konnte. Und die Donau bot viele wunderschöne Orte für ihn und seine Schwester, wo sie während der heißen Sommermonate schwimmen gehen konnten. Alte römische Ruinen ganz in der Nähe seines Zuhauses waren ebenfalls einer seiner Lieblingsorte für seine Erkundigungen. Nur die Fantasie eines kleinen Jungen konnte die ganze Geschichte, die dort unzählige Jahrhunderte still geschlummert hatte, wieder richtig zum Leben erwecken.

Im weiteren Verlauf seiner schlaflosen Nacht kamen ihm angenehme Erinnerungen an seine Gemeinde wieder in den Sinn, nämlich an die Liebe, die sie ihm gegenüber gezeigt hatten. Als ganz kleiner Junge war ihm das Talent eines außergewöhnlich scharfen Gedächtnisses zuteil geworden. Er hatte dann im Gottesdienst für die Gemeindeglieder auswendig gelernte Passagen aus der Bibel vorgetragen, und das war etwas, auf das er sich jede Woche gefreut hatte. Besonders die älteren Gemeindeglieder freuten sich ebenso schon vorher angesichts der Aussicht auf seine mit Redekunst vorgetragenen Bibelzitate. Das hatte dazu geführt, dass ihm das Lob und die Aufmerksamkeit, die auf jede seiner perfekten Darbietungen folgte, sehr wichtig wurden. Die Belohnung bestand nicht nur aus blumigen Komplimenten, sondern häufig erhielt er Süßigkeiten und andere Kostbarkeiten, die Kinder bekannterweise lieben. Die zahlreichen Belohnungen stellten für ihn eine starke Motivation dar, seine Vorführungen noch zu steigern, und schon bald sagte er, zum großen Entzücken der Versammlung, ganze Kapitel aus der Bibel auswendig auf. Er genoss die besondere Aufmerksamkeit seiner ihn bewundernden Gemeindeglieder und fügte seinen Präsentationen in der Gemeinde noch etwas anderes hinzu – die Aufführung von Gesangsstücken.

Das Singen hatte er schon immer – so lange er zurückdenken konnte – als einen Teil seiner Familienandacht erlebt. Angesichts seiner musikalischen Stimme und seinem scharfen Gedächtnis fiel es ihm sehr leicht, Lieder für die Vorführung im Gottesdienst einzuüben. Mit ihren ganzen Komplimenten, Lobeshymnen und Geschenken ihm gegenüber waren viele der wohlmeinenden Gemeindeglieder ohne Zweifel zu freizügig gewesen, und schon sehr früh im Leben kam Pavel an einen Punkt, sich selbst für einen geistlich überlegenen Christen zu halten.

Die Frisuren der Jungen begannen sich damals aufgrund einer neuen Haarmode zu verändern, aber nicht die von Pavel. Er wollte das Image des „ braven Jungen in der Gemeinde“ aufrechterhalten und ging regelmäßig alle zwei Wochen brav zum Friseur. Während er jetzt in Gedanken seine Kindheitserinnerungen durchging, musste er sich selbst gegenüber zugeben: Ich wäre ein guter Kandidat für den jüngsten Pharisäer der Welt gewesen. Er war ein „braver, artiger Junge“ gewesen, und dessen war er sich bewusst.

Als er dort im Bett liegend in die Dunkelheit starrte, setzte sich seine gedankliche Reise durch die Vergangenheit seines Lebens fort. Einer seiner unvergesslichsten, denkwürdigsten Momente war gewesen, als er gerade 5 Jahre alt war. Ein Prediger von außerhalb besuchte die Gemeinde als Gastsprecher für eine besondere Abend-Veranstaltung. Viele Male hatte sich Pavel Teile dieses Gottesdienstes in Erinnerung gerufen. Der Gast-Prediger hatte den Gemeindegliedern in die Gesichter geschaut und seine Botschaft vorgestellt: „Der Bibelabschnitt für heute Abend ist Jeremia 29,11 entnommen.“ Er nahm seine Bibel in die Hand und forderte die Versammlung auf, den Text gemeinsam laut zu lesen:

„Denn ich weiß genau, welche Pläne ich für euch gefasst habe, spricht der Herr. Mein Plan ist, euch Heil zu geben und kein Leid. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung.“

Pavel hatte gespannt und aufmerksam zugehört, als der Prediger den Abschnitt mit Hingabe auslegte: „Es ist egal, wie jung oder alt du bist oder wie deine gegenwärtigen Umstände sein mögen. Gott hat einen Plan für dich.“

Während der Prediger seine Botschaft weiter ausführte, hatte der junge Pavel versucht zu erfassen, in welcher Weise das auf einen 5-Jährigen zutreffen könnte. Es war nicht schwer zu glauben, dass Gott einen Plan zum Beispiel für seinen Großvater hatte, denn der war ihm sein ganzes Leben lang treu gefolgt. Wenn er seinen Vater und seine Mutter betrachtete, konnte er erkennen, wie Gott auch für sie einen speziellen Plan haben könnte – aber wie stand es um einen 5-Jährigen? Es schien, als wenn ein solcher Gedanke über die Bedeutung und Absicht dieses Bibelabschnitts hinausging.

Am Ende der vorgetragenen Botschaft wurde deutlich, dass die gesamte Gemeindeversammlung diese Predigt als wirklich segensreich empfand. Sie waren inspiriert worden mit einem wunderbaren Bild Gottes, das einen ganz neuen, persönlichen Aspekt beleuchtete. Einer nach dem anderen gingen die Glieder bei dem Prediger vorbei und dankten ihm beim Hinausgehen für seine Botschaft. Schließlich ergab sich auch für Pavel die Chance, den Sprecher persönlich anzusprechen. Er stand direkt vor dem Prediger, schaute nach oben in seine Augen und fragte mit aller ihm eigenen Ernsthaftigkeit: „Hat Gott wirklich einen Plan auch für mich, oder bin ich zu jung?“ Der Prediger lächelte über das ganze Gesicht und versicherte ihm, dass Gottes Pläne jeden Menschen einschlossen, selbst einen Fünfjährigen.

„Hast du schon jemals gebetet und Gott gefragt, ob er einen Plan für dich hat?“ erkundigte sich der Prediger.

„Nein, das habe ich wohl noch nie getan“, hatte Pavel nachdenklich geantwortet, während er auf die Tür zuging.

Tief in Gedanken versunken über die Antwort des Predigers – einer Aufforderung zum Gebet – ging er auf den großen Apfelbaum im Hinterhof des Gemeindegebäudes zu. Unter diesem Baum hatte er schon viele Male gespielt, aber heute war die Situation eine ganz andere. Er war an diesen Ort gekommen, um Gott eine sehr wichtige Frage zu stellen.

Er schloss seine Augen und begann, sein Herz auszuschütten. „Lieber Gott, ich bin nur ein kleiner Junge und erst 5 Jahre alt. Hast du wirklich auch für mich einen Plan?“ Einige Minuten lang legte er Gott im Gebet alles vor, was ihm auf dem Herzen lag. Wenn Gott einen speziellen Plan für sein Leben hatte, dann wollte er ihn kennen.

Als er den Eindruck hatte, dass er seinen Fall Gott in ausreichender Weise vorgetragen hatte, wartete er voller Spannung auf eine Stimme vom Himmel, die ihm diesen Plan mitteilen würde. Was würde Gott zu ihm sagen? Schweigend wartete er auf diese Stimme von oben, aber es war nur das Geräusch der raschelnden Blätter zu hören, das die Stille durchbrach.

Er verspürte zwar eine gewisse Enttäuschung, aber ließ sich nicht entmutigen. Er überlegte, welchen anderen Weg er beschreiten könnte. Er erblickte seinen Vater, der mit seiner Bibel in der Hand vor der Gemeinde stand und sich mit einem anderen Gemeindeglied unterhielt. Schnell lief er zu ihm hin. Er schaute hinauf in sein Gesicht und sagte: „Ich habe gerade gebetet und Gott gefragt, ob er einen Plan für mich hat, aber er hat nichts gesagt.“ Ein breites Lächeln breitete sich über das Gesicht der beiden Männer aus, als sie Pavels Beschreibung seines „Problems“ hörten.

Ohne eine Antwort von einem der beiden abzuwarten, griff Pavel nach der Bibel in der Hand seines Vaters. Er hielt das heilige Buch in seiner eigenen Hand und überlegte, wie er den Plan Gottes für sein Leben irgendwo in einem Bibelvers auf diesen Seiten entdecken könnte. Er schlug die Bibel nach dem Zufallsprinzip an irgendeiner beliebigen Stelle auf und legte seinen Finger auf irgendeinen Vers. Sicherlich würde Gott ihm den Plan für sein Leben durch Sein Wort offenbaren. Wieder schaute er seinem Vater ins Gesicht und fragte: „Könntest du mir bitte diesen Vers vorlesen?“

Der Vater schob langsam Pavels Finger, der den Vers in Jeremia 1,5 bedeckte, zur Seite und begann, die Worte für sich zu lesen. Sein breites Lächeln verschwand, als ihm die Bedeutung dieses Abschnitts unter dem Finger seines Sohnes bewusst wurde. Mit nachdenklicher Stimme begann er, laut vorzulesen:

„Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker. Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin zu jung. Der HERR sprach aber zu mir: Sage nicht, »ich bin zu jung«, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete.“ (Verse 5–7)

Als Pavel während dieser schlaflosen Nacht, die er gerade durchmachte, in Gedanken jenen Moment aus seiner Kinderzeit noch einmal durchlebte, huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Er konnte noch einmal genau die Spannung und Begeisterung dieses damaligen Augenblicks verspüren.

Die folgenden Minuten war er damals vor Freude herumgesprungen und hatte jedem erzählt, dass er zukünftig für Gott sprechen würde. Allen Gemeindegliedern, die noch in der Gemeinde zurückgeblieben waren, um sich mit anderen zu unterhalten, teilte er in aller Offenheit mit: „Ich werde Prediger werden oder ein Missionar.“ Er würde im Auftrag Gottes für Gott sprechen. Gott hatte es deutlich gemacht, dass er nicht zu jung war, um bereits einen Plan für sein Leben zu haben, und zwar mit den Worten: „Sage nicht, ich bin ein Kind (also zu jung)“. Er war auserwählt worden, um Gottes besonderer Vertreter und Wortführer zu sein.

Auf der Stelle nahm er seinen Auftrag als Gottes Botschafter an. Von diesem Zeitpunkt an betrachtete er sorgfältig jeden einzelnen Menschen, der ihm begegnete, um zu beurteilen, wie dessen geistlicher Zustand war und welche Bedürfnisse daraus folgten. Wenn Personen den Standard seiner Erwartungen nicht erreichten (in seiner Beurteilung aus Sicht eines Predigers und Evangelisten), dann gab er ihnen Erleuchtung und Aufklärung. Und an jede Person, von der er den Eindruck hatte, dass sie Buße tun musste, richtete er einen von Herzen kommenden Appell. Er warnte die Menschen in der Welt vor ihrem Schicksal, das sie ohne Gott erleiden würden.

Kurz nachdem Pavel in die erste Schulklasse gekommen war, verlegte er seinen evangelistischen Fokus auf seine Klassenkameraden. Es dauerte nicht lange, bis er seine Beurteilung ihrer geistlichen Bedürfnisse vollständig abgeschlossen hatte. In seiner Bewertung aus seiner Sicht als Evangelist fehlten seiner gesamten Klasse – natürlich mit Ausnahme seiner eigenen Person – die entscheidenden Dinge. Was für eine Gelegenheit für seinen ersten größeren Evangelisations-Feldzug!

Mutig marschierte er in predigerhafter Manier nach vorn vor die Klasse und begann seinen Vortrag an die 45 Schüler.