„Wir sind Gott gegenüber voller Zuversicht, dass er uns hört, wenn wir ihn um etwas bitten, das seinem Willen entspricht.“ (1. Johannes 5,14)

Ellen White: „Im Gebet des Glaubens liegt eine göttliche Wissenschaft verborgen, eine Wissenschaft, die jeder, der sein Lebenswerk erfolgreich gestalten will, verstehen muss. Christus sagt: ‚Alles was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, dass ihr‘s empfangen werdet, so wird‘s euch werden.“ (Markus 11,24). Er macht deutlich, dass unsere Bitte dem Willen Gottes entsprechen muss. Wir sollen um das bitten, was er verheißen hat; und was wir dann empfangen, muss in der Durchführung seines Willens betätigt werden. Wenn wir diesen Bedingungen nachkommen, erfüllt sich die Verheißung unfehlbar. … Wir brauchen nicht nach äußeren Segensbeweisen zu suchen. Die Gabe liegt bereits in der Verheißung; wir dürfen also in der Gewissheit an unser Werk gehen, dass Gott fähig ist, zu tun, was er versprochen hat, und dass die Gabe, die wir schon besitzen, dann wirksam wird, wenn es am dringendsten not tut.“ (Erziehung, S. 236,237)


HERZENS-FRAGEN:

Hast du schon jemals um etwas gebetet, von dem du wusstest, dass es nicht dem Willen Gottes entsprach, aber du wolltest diese Sache so unbedingt gern haben, dass du trotzdem immer weiter gebetet hast? Oftmals ist die Betrachtung einer Sache im Rückblick besser als in der Vorausschau. Wie wäre es, wenn du dir heute ein paar Augenblicke Zeit nehmen würdest, um zurückzublicken und Gott dafür zu danken, dass er diese bestimmten Bitten, die du damals vorgetragen hast, nicht in der Weise beantwortet hat, wie du es dir gewünscht hattest. Denn wenn du die Sache heute betrachtest, erkennst du, dass eine Beantwortung nicht zu deinem Vorteil gewesen wäre. Wahrlich, Gott weiß die Dinge am besten!

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese Woche folgende Literatur vor:

1) Ellen White: DER RETTENDE WEG – Jesus Christus, Kapitel 11: „Das Vorrecht des Gebets“. Das Kapitel wird ab heute den Gebetsbriefen abschnittsweise angehängt sein.

Buch erhältlich bei:

ABC: Adventist Book Center 
DE: Advent-Verlag Lüneburg 
CH: Advent-Verlag Schweiz   
AT: Top Life Center

2) Randy Maxwell: Boot Camp for the Last Days   


Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Schwerpunkte (Tag 30 – Sabbat, 25. April 2020)

DANKENSWERTER  BERICHT:  Zwar sind wir höchst unglücklich über die Menschen, die wir durch COVID-19 verloren haben, aber gleichzeitig gibt es viele andere Menschen, für die wir ernstlich gebetet haben und deren Leben Gott verschont hat. Lasst uns Ihn loben und preisen für diese Fälle, wo er den Personen Rettung gebracht hat. Und lasst uns an unserer „seligen Hoffnung“ festhalten und unser Vertrauen in Ihn aufrechterhalten, auch angesichts von Verlusten, die wir als unverständlich empfinden. 

Betet für die Menschen in dem Bereich von Chattanooga im Bundesstaat Tennessee / USA, die erst kürzlich eine Reihe entsetzlicher Tornados erlebt haben. Viele haben ihr Zuhause verloren und einige sogar ihr Leben. Und jetzt, inmitten dieser COVID-19-Pandemie, haben sie große Mühe, den Normalzustand wieder herzustellen.

Betet für die Menschen in verarmten Ländern, denen es nicht möglich war, ihrer Arbeit nachzugehen. Betet für die Versorgung der Gemeindeglieder in diesen Gegenden mit Nahrungsmitteln und anderen erforderlichen Bedarfsartikeln.    

Betet weiterhin für die Angehörigen der medizinischen Berufe, die sich an vorderster Front immer noch mit der Epidemie auseinandersetzen müssen. Betet um ihre gesundheitliche Sicherheit angesichts von COVID-19 und ebenso um ihren emotionalen Schutz, weil sie im Umgang mit dieser Pandemie starkem Stress und Belastungen ausgesetzt sind.         

Betet weiterhin für die vielen Organisationen und mittelständischen Unternehmen, die als Folge der angeordneten Geschäftsschließungen finanzielle Einbußen verkraften müssen. Betet darum, dass sie versorgt sind und die entsprechende Weisheit besitzen, in welcher Form es weitergehen soll.   

Betet um Weisheit für die Regierungschefs, damit sie wissen, wie und wann sie damit beginnen können, die Sperren zu beenden und die Wirtschaft wieder zu „eröffnen“.       


Der folgende Text ist ein Ausschnitt aus der empfohlenen Zusatzliteratur von Ellen White – dies ist der Teil 1, weitere Teile finden sich in den folgenden Gebetsbriefen.

DER RETTENDE WEG – Jesus Christus

Kapitel 11, Teil 1

Gott spricht zu uns Menschen – durch die Natur und die Offenbarung seines Wortes, durch die Führung der Umstände und durch seinen Heiligen Geist, der an uns wirkt. Aber das allein genügt nicht. Es ist notwendig, dass auch wir unser Herz vor ihm ausschütten. Damit wir in geistlicher Hinsicht lebendig und voller Kraft sind, brauchen wir unbedingt einen unmittelbaren Umgang mit unserem himmlischen Vater. Unsere Gedanken mögen sich zu ihm hingezogen fühlen, und wir mögen über seine Werke, seine Barmherzigkeit und seine Segnungen nachdenken, aber all das entspricht nicht – im wahrsten Sinne des Wortes – einer Zwiesprache mit Gott. Um ein solch vertrautes Gespräch zu führen, müssen wir ihm die Dinge mitteilen, die konkret unser persönliches Leben betreffen.

Beten bedeutet, Gott unser Herz wie gegenüber einem Freund zu öffnen. Nicht, dass wir Gott über die Dinge, die uns betreffen, informieren müssten, sondern es geht darum, dass wir befähigt werden, ihn zu hören und für seine Botschaften empfänglich zu sein. Das Gebet holt nicht Gott zu uns herab, sondern hebt uns zu ihm hinauf.

Als Jesus auf dieser Erde weilte, lehrte er seine Jünger, wie sie beten sollten. Er wies sie an, ihre täglichen Bedürfnisse vor Gott auszubreiten und ihm alle ihre Sorgen anzuvertrauen. Er versprach ihnen, dass ihre Bitten erhört würden, und diese Zusicherung gilt auch uns.

Jesus selbst betete in der Zeit, als er unter den Menschen lebte, sehr häufig. Unser Erlöser identifizierte sich mit unseren menschlichen Bedürfnissen und Schwächen, indem er ein Bittender wurde – ein Bittsteller, der sich an seinen Vater wandte. Er erbat sich von ihm immer wieder neue Kraft, um für die Pflichten und Anfechtungen, die ihn erwarteten, gewappnet zu sein. Jesus ist in jeder Hinsicht unser Vorbild. In unseren Schwachheiten ist er uns ein Bruder, „der versucht worden ist in allem wie wir“. (Hebräer 4,15) Doch weil er selbst völlig sündlos war, schreckte seine Natur vor allem Bösen zurück. In dieser sündigen Welt musste er Kämpfe erdulden und Seelenqualen erleiden. Das Gebet war für ihn in seiner menschlichen Natur unverzichtbar und ein Vorrecht. In der Zwiesprache mit seinem Vater fand er Trost und Freude. Und wenn der Erlöser der Menschen, der Sohn Gottes, ein solches Bedürfnis zum Beten verspürte, um wie viel mehr sollten schwache, sündhafte und der Sterblichkeit unterworfene Menschen die Notwendigkeit inständigen und anhaltenden Gebets verspüren.

Unser himmlischer Vater wartet nur darauf, seine Segnungen in vollem Maß über uns auszuschütten. Es ist unser Vorrecht, unseren Durst ohne Einschränkung an der Quelle seiner grenzenlosen Liebe zu stillen. Wie unverständlich ist es da, dass wir so wenig beten! Gott ist willens und bereit, das aufrichtige Gebet des Geringsten unter seinen Kindern zu hören, und doch sind wir oft so zögerlich oder zeigen gar offensichtlichen Widerwillen, Gott unsere Bedürfnisse und Nöte mitzuteilen. Was sollen die Engel im Himmel über uns arme, hilflose menschliche Wesen denken, die den Versuchungen ausgesetzt sind und doch so wenig beten und so wenig Glauben beweisen, wo doch Gottes unendlich liebendes Herz sich voller Sehnsucht nach ihnen ausstreckt und ihnen mehr schenken möchte, als sie bitten oder sich überhaupt vorstellen können? (vgl. Epheser 3,20) Die Engel lieben es, vor Gott niederzuknien; sie lieben es, ihm nahe zu sein. Die Gemeinschaft mit ihm betrachten sie als ihre größte Freude. Die irdischen Menschenkinder jedoch, die so sehr der Hilfe bedürfen, die nur Gott geben kann, geben sich offensichtlich damit zufrieden, ohne das Licht seines Heiligen Geistes zu leben und ohne seine Begleitung und Gegenwart auszukommen.

Menschen, die das Gebet vernachlässigen, befinden sich in der Finsternis, mit der der Böse sie umschließt. Sie sind den Einflüsterungen des Feindes ausgesetzt, der sie zur Sünde verleiten will. Der einzige Grund dafür ist, dass sie keinen Gebrauch von dem gottgegebenen Vorrecht machen, sich im Gebet mit Gott zu einem „Gesprächstermin“ zu treffen. Wie kann es sein, dass die Söhne und Töchter Gottes nur so zögerlich beten, wo doch das Gebet der Schlüssel in der Hand des Glaubens ist, der den Speicher des Himmels aufschließt, in dem die grenzenlosen Ressourcen der Allmacht aufbewahrt werden? Wenn wir nicht unablässig beten und sorgfältig die Augen offen halten, stehen wir in Gefahr, nachlässig zu werden und vom richtigen Weg abzukommen. Unser Widersacher ist ununterbrochen bemüht, den Weg zum Gnadenthron zu blockieren. Er will verhindern, dass wir durch ernstes Flehen und aufrichtigen Glauben Kraft und Gnade erhalten, damit wir der Versuchung widerstehen können.