„Heile du mich, HERR, so werde ich heil! Hilf du mir, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm!“ (Jeremia 17,14)

Ellen White: „Der Gichtbrüchige fand in Jesus Heilung, sowohl für die Seele als auch für den Körper. Aber er brauchte Gesundheit für seine Seele, bevor er die Gesundung des Körpers überhaupt wertschätzen konnte. Bevor die physische Krankheit heilbar war, musste Christus erst der Seele helfen, musste sie von Sünden befreien. — Diese Lehre sollten wir nicht übersehen. Heutzutage gibt es Tausende mit körperlichen Erkrankungen, die sich wie der Gelähmte nach der Botschaft „Deine Sünden sind dir vergeben“ sehnen. Die Last der Sünde mit ihren ruhelosen und unbefriedigten Wünschen legt die Basis für ihre Krankheiten. Sie können keine Erleichterung finden, bis sie zu dem kommen, der die Seele heilt. Der Friede, den nur Jesus vermitteln kann, wird dann der Seele wieder Kraft und dem Körper wieder Gesundheit geben.“ (Auf den Spuren des großen Arztes, S. 52)


HERZENS-FRAGEN:  

So oft bitten wir Gott darum, dass er unsere körperlichen Krankheiten heilt, und wir erkennen nicht, dass das, was wir viel verzweifelter bräuchten, unsere geistliche Heilung ist, die zuerst stattfinden sollte. Natürlich können sich körperliche Krankheiten manchmal so anfühlen, dass es dringlicher wäre, diese zu heilen. Sie kommen uns schmerzhafter vor als unvergebene Sünden in unserem Leben, aber täusche dich hier nicht, nichts ist wichtiger, als dass wir von unseren Sünden befreit werden. „Denn was wird es einem Menschen helfen, wenn er die ganze Welt gewinnt [einschließlich deiner körperlichen Gesundheit] und Schaden nimmt an seiner Seele?“ (Markus 8,36) Was ist leichter für dich, Gott um körperliche Heilung zu bitten oder um eine vollständige Reinigung von deinen Sünden und um die Kraft, deine Sünden zu überwinden, besonders deine Lieblingssünden? Bist du bereit, körperliche Krankheiten zu ertragen, solange du in geistlicher Hinsicht gesund bleibst? Wie wäre es, wenn du Gott jetzt in diesem Moment bittest, dir heute zu zeigen, welchen Bedarf an geistlicher Heilung du hast?   

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese 12. Woche folgende Literatur vor:

[Da die meisten Leser die von der GK empfohlene Zusatzliteratur nicht griffbereit haben, schicken wir euch einige ausgewählte Abschnitte bzw. Übersetzungen als Anhänge an die Gebetsbriefe mit]

1) Ellen White: „Schweig und verstumme!“, Kapitel 35 aus Das Leben Jesu. [Ausschnitte aus diesem Kapitel sind den Gebetsbriefen von Tag 79 und Tag 80 angehängt]

2) Gregory L. Jackson: Surrender – The Secret to Perfect Peace & Happiness


Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 79 – Sabbat, 13. Juni 2020)

DANKENSWERTE  BERICHTE:

Gott hat für einige unserer adventistischen Krankenhäuser Wege eröffnet, dass sie die dringend benötigte Schutzausrüstung für die Mitarbeiter erhalten haben, damit sie COVID-19-Patienten behandeln können.

Die beim Adventist World Radio online stattfindenden evangelistischen Veranstaltungen haben bereits Hunderttausende von Aufrufen verzeichnen können! Gott erreicht große Mengen von Menschen durch das Internet in dieser gegenwärtigen Zeit der Krise.     

Betet um geistliche Heilung von Sünde, Selbstsucht und Stolz.

Betet für eine Frau, die seit 15 Jahren unter dämonischen Angriffen zu leiden hat (ihr Name soll anonym bleiben).

Betet für ein neues adventistisches Suchtbehandlungs-Zentrum in Orlando / Florida (USA), deren Dienst darin besteht, z.B. die Bekämpfung der Opioid-Epidemie zu unterstützen. Betet außerdem für die Millionen von Menschen, die sich nach Befreiung von ihren Süchten sehnen.

Betet für den letzten Abend der online stattfindenden Evangelisationsveranstaltungen des Adventist World Radio. Und betet dafür, dass viele Menschen sich vollständig Jesus übergeben, ebenso den neu erkannten Wahrheiten. .


[Der folgende Text ist ein Ausschnitt aus der von der GK empfohlenen Zusatzliteratur von Ellen White]  

Das Leben Jesu

Kapitel 35, Teil 1

„Schweig und verstumme!“

Auf der Grundlage von Matthäus 8,23-34; Markus 4,35-41; Markus 5,1-20; Lukas 8,22-39.

Ein ereignisreicher Tag im Leben Jesu hier auf Erden neigte sich seinem Ende zu. Am See Genezareth hatte er seine ersten Gleichnisse gesprochen und durch sinnreiche Vergleiche aus der Natur das Wesen seines Reiches und die Art und Weise seines Kommens erklärt. Er hatte seine Arbeit mit der eines Sämanns, die Entwicklung seines Reiches mit dem Wachsen eines Senfkorns und der Wirkung des Sauerteiges in einem Scheffel Mehl verglichen. Die Trennung der Gerechten von den Gottlosen am Jüngsten Tage hatte er durch die Gleichnisse vom Unkraut unter dem Weizen und dem Netz mit den Fischen veranschaulicht. Das Wertvolle der Wahrheiten, die er lehrte, hatte er durch das Gleichnis von dem verborgenen Schatz und von der köstlichen Perle dargelegt, während er im Gleichnis von dem Haushalter seinen Jüngern zeigte, wie sie als seine Stellvertreter wirken sollten.

Den ganzen Tag über hatte er gelehrt und geheilt. Als es dunkelte, drängte sich die Menge noch immer um ihn. Tagelang schon hatte er den Menschen gedient, ohne sich viel Zeit zum Essen und Ruhen zu gönnen. Die boshafte Kritik und die Entstellungen der Pharisäer, womit sie ihn beständig verfolgten, erschwerten seine Tätigkeit ungeheuer. Jetzt am Ende des Tages war er so ermattet, dass er beschloss, sich an einen stillen Ort auf der andern Seite des Sees zurückzuziehen.

Das östliche Ufer des Sees Genezareth war nicht unbewohnt. Es lagen hier und da Ortschaften; dennoch wirkte es im Vergleich mit dem westlichen Ufer öde und wüst. Es hatte eine mehr heidnische als jüdische Bevölkerung und unterhielt nur geringen Verkehr mit Galiläa, so dass Jesus hier die gewünschte Abgeschlossenheit finden konnte. Seine Jünger forderte er auf, ihn zu begleiten.

So nahmen ihn diese, nachdem er die Menge verabschiedet hatte, so wie er war, ins Boot und stießen eiligst vom Ufer ab. Doch sie blieben nicht allein. Andere Boote, die am Ufer lagen und schnell mit Menschen besetzt waren, folgten ihnen. Es waren noch viele, die ihn sehen und hören wollten.

Endlich war der Heiland von dem Gedränge der Menge befreit. Überwältigt von Müdigkeit und Hunger legte er sich hinten im Schiff nieder und schlief bald ein. Es war ein ruhiger und angenehmer Abend, und tiefe Stille lagerte über dem See. Plötzlich jedoch überzog Finsternis den Himmel; der Wind fuhr ungestüm aus den Bergklüften hernieder und fegte am östlichen Seeufer entlang, und ein furchtbares Wetter brach herein.

Die Sonne war untergegangen, und die Finsternis der Nacht lagerte über dem stürmischen See. Die von dem wütenden Wind zu Schaum gepeitschten Wellen stürzten mit aller Heftigkeit über dem Boot der Jünger zusammen und drohten es zu verschlingen. Die abgehärteten Fischer hatten ihr Leben auf dem See zugebracht und ihr Schifflein durch manchen Sturm sicher ans Ufer gebracht. Jetzt aber versagten ihre Kraft und ihre Geschicklichkeit; sie waren hilflos in der Gewalt des Sturmes, und ihre Hoffnung wich, als sie sahen, dass das Boot voll Wasser schlug.

Ganz erfüllt von dem Bestreben, sich zu retten, hatten sie die Anwesenheit Jesu vergessen. Als sie aber bemerkten, dass ihre Rettungsarbeiten vergebens waren und sie den sicheren Tod vor Augen fühlten, erinnerten sie sich, auf wessen Wunsch sie über den See fuhren. Der Heiland war jetzt ihre einzige Hoffnung. In ihrer Hilflosigkeit und Verzweiflung schrien sie: „Meister! Meister!“ Lukas 8,24. Aber die dichte Finsternis verbarg ihn vor ihren Augen; ihre Stimmen wurden von dem Heulen des Sturmes übertönt — es kam keine Antwort. Zweifel und Furcht überfielen sie. Hatte Jesus sie verlassen? War er, der Krankheiten und Dämonen, ja sogar den Tod besiegt hatte, jetzt machtlos, seinen Jüngern zu helfen? Achtete er nicht ihrer Not?

Sie rufen noch einmal. Wieder keine Antwort. Nur das Heulen des Sturmes ist zu vernehmen. Schon beginnt das Schiff zu sinken. Noch einen Augenblick — und die gierigen Wellen werden sie verschlungen haben.

Plötzlich erhellt ein Blitzstrahl die Finsternis, und da sehen die Jünger ihren Herrn ruhig schlafen. Bestürzt und verzweifelt rufen sie: „Meister, fragst du nichts danach, dass wir verderben?“ Markus 4,38. Wie kann er so friedlich schlafen, während sie in Gefahr sind und mit dem Tode ringen!

Ihr Schreien weckt den Herrn schließlich. Ein neuer Blitz erhellt seine Gestalt, und die Jünger erkennen staunend den himmlischen Frieden auf seinem Angesicht und lesen in seinem Blick selbstvergessene, hingebungsvolle Liebe. Ihre Herzen wenden sich ihm zu, und sie stammeln: „Herr, hilf uns, wir verderben!“

Noch nie ist solcher Ruf unbeachtet geblieben. Die Jünger ergreifen noch einmal die Ruder, um einen letzten Rettungsversuch zu unternehmen. Da erhebt sich der Herr. Er steht mitten unter den Jüngern. Der Sturm wütet weiter, die Wellen schlagen über sie hinweg, und Blitze erleuchten des Meisters Angesicht. Er erhebt seine Hand, die so oft Werke der Barmherzigkeit getan hat, und gebietet dem stürmischen See: „Schweig und verstumme!“

Der Sturm hört auf. Die Wogen legen sich. Die Wolken weichen, und Sterne leuchten hervor. Das Schiff gleitet wieder auf dem ruhig gewordenen See dahin. Jesus aber wendet sich an seine Jünger und sagt traurig zu ihnen: „Was seid ihr so furchtsam? Wie habt ihr denn keinen Glauben?“ Markus 4,40.

Bedrücktes Schweigen bemächtigte sich der Jüngerschar. Selbst Petrus wagte es vor Scheu nicht, das auszusprechen, was sein Herz erfüllte. Die Schiffe, die mitfuhren, um den Heiland zu begleiten, waren in derselben Gefahr gewesen wie das Boot der Jünger. Schrecken und Verzweiflung hatten ihre Insassen ergriffen; aber Jesu Befehl stillte alle Aufregung. Die Gewalt des Sturmes hatte die Boote auseinandergetrieben, und so erlebten alle das Wunder mit. Mit der dem Sturm folgenden Stille war alle Furcht vergessen. Die Leute sprachen unter sich: „Was ist das für ein Mann, dass ihm Wind und Meer gehorsam sind?“ Matthäus 8,27.

Als Jesus geweckt wurde, um dem Sturm zu begegnen, bewies er vollkommene Ruhe und Sicherheit. Wort und Blick verrieten nicht eine Spur von Furcht; denn sein Herz war frei davon. Nicht weil er im Bewusstsein der göttlichen Allmacht sich sicher fühlte, nicht als Herr der Erde, des Himmels und der Meere bewahrte er diese Ruhe; jene Macht hatte er niedergelegt, denn er sagte: „Ich kann nichts von mir selber tun.“ Johannes 5,30. Er vertraute aber der Macht seines Vaters; er ruhte im Glauben — im Glauben an die Liebe und Fürsorge Gottes. Die Macht des Wortes, die den Sturm stillte, war die Macht Gottes.

Wie Jesus sich im Glauben in der Liebe des Vaters geborgen fühlte, so sollen wir uns in der Fürsorge des Heilandes geborgen wissen. Hätten die Jünger dem Herrn vertraut, dann wären sie auch ruhig und sicher gewesen. Durch ihre Furcht in der Stunde der Gefahr bekundeten sie jedoch Unglauben. In ihrem Eifer, sich selbst zu retten, vergaßen sie Jesus. Erst als sie an sich selbst verzweifelten und sie sich an ihn wandten, konnte er ihnen helfen.

Wie oft ist die Erfahrung der Jünger auch die unsrige! Wenn sich die Stürme der Versuchung über uns zusammenziehen, wenn grelle Blitze zucken und die Wogen der Verzweiflung über uns zusammenschlagen, kämpfen wir mit unserer Not allein, und wir vergessen, dass einer gegenwärtig ist, der uns helfen kann. Wir vertrauen unserer eigenen Kraft, bis uns alle Hoffnung verlässt und wir dem Verderben nahe sind. Dann erst denken wir an den Heiland, und wenn wir ihn im Glauben anrufen, wird es nicht vergebens sein. Wohl tadelt er betrübt unseren Unglauben und unser Selbstvertrauen, doch gewährt er uns bereitwillig die Hilfe, die uns not tut. Wo wir auch sein mögen, auf dem Lande oder auf dem Meer: wir brauchen uns nicht zu fürchten, wenn wir Jesus im Herzen haben. Ein lebendiger Glaube an ihn wird das unruhige Meer des Lebens beruhigen und uns aus der Gefahr befreien in einer Weise, die ihm am besten erscheint.

Die Stillung des Sturms enthält noch eine weitere geistliche Lehre. Eines jeden Menschen Erfahrung bestätigt die Wahrheit des Schriftwortes: „Die Gottlosen sind wie das ungestüme Meer, das nicht still sein kann … Die Gottlosen haben keinen Frieden, spricht mein Gott.“ Jesaja 57,20.21. Die Sünde hat unseren Frieden zerstört. Solange unser Ich nicht bezwungen ist, finden wir keine Ruhe. Die mächtigen Leidenschaften des Herzens vermag keine menschliche Macht unter Kontrolle zu bringen. Wir sind da so hilflos, wie die Jünger machtlos waren, den Sturm zu stillen. Doch derjenige, der den Wellen des Sees Genezareth gebot, hat jedem Menschen diesen Frieden zugesprochen. Wie heftig der Sturm auch sein mag, wer zu Jesus ruft: „Herr, errette mich!“, wird Rettung finden! Christi Gnade versöhnt die Seele mit Gott und beschwichtigt die menschliche Leidenschaft. In Jesu Liebe findet unser Herz Ruhe. Er „stillte das Ungewitter, dass die Wellen sich legten und sie froh wurden, dass es still geworden war und er sie zum erwünschten Land brachte.“ Psalm 107,29.30. „Nun wir denn sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unsren Herrn Jesus Christus“. Römer 5,1. — „Der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein, und der Ertrag der Gerechtigkeit wird ewige Stille und Sicherheit sein.“ Jesaja 32,17.