„Und die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seinen Gütern sein Eigen sei, sondern alle Dinge waren ihnen gemeinsam.“ (Apostelgeschichte 4,32)

Ellen White: „Die zum Evangelium Bekehrten waren ‚ein Herz und eine Seele‘ und kannten nur ein gemeinsames Anliegen: die erfolgreiche Durchführung des ihnen anvertrauten Auftrags. Geiz hatte in ihrem Leben keinen Raum. Ihre Liebe zu den Glaubensgeschwistern und zu der Sache, für die sie nun eintraten, war größer als ihre Liebe zu Geld und Besitz. Ihre Werke zeugten davon, dass sie den Wert ihrer Mitmenschen höher schätzten als irdischen Wohlstand. So wird es immer sein, wenn Gottes Geist vom Leben Besitz ergreift.“ (Das Wirken der Apostel, S. 71)


HERZENS-FRAGEN:  

Es mag Zeiten und Momente geben, wo wir vielleicht frustriert sind über unsere Ortsgemeinde oder sogar über die weltweite Gemeinde. Wir wissen jedoch, dass die Gemeinde Christi Braut ist. Wenn Jesus eine solche Hingabe gegenüber seiner Gemeinde zeigt, sollten wir nicht ebenso engagiert sein und uns für sie einsetzen? Die frühen Christen waren erfüllt vom Heiligen Geist und bereit, alles für Gottes Gemeinde und Mission zu opfern. Wie wäre es, wenn du Gott heute um Vergebung bittest für irgendeine sündige Einstellung, die du möglicherweise gegenüber seiner Braut vertrittst, und Gott bittest, dich mit Seinem Geist zu taufen, wodurch du die Befähigung erhältst, dich um Einigkeit und Einheit zu bemühen und ein Leben der Aufopferung zu leben, um für deine örtliche Gemeindefamilie eine Unterstützung und ein Segen zu sein.

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese 8. Woche folgende Literatur vor:

[Da die meisten Leser die von der GK empfohlene Zusatzliteratur nicht griffbereit haben, schicken wir euch einige ausgewählte Abschnitte bzw. Übersetzungen als Anhänge an die Gebetsbriefe mit]

1) Ellen White, DAS LEBEN JESU, Kapitel 1: „Gott mit uns“. [Ausschnitte aus diesem Kapitel sind dem heutigen und morgigen Gebetsbrief angehängt]

2) Ellen White: DER RETTENDE WEG – Jesus Christus, Kapitel 1: „Gottes Liebe zum Menschen“. [Ausschnitte aus diesem Kapitel waren den Gebetsbriefen von Tag 50 bis 54 abschnittsweise angehängt]

3) Derek J. Morris: Das radikale Gebet


Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 55 – Mittwoch, 20. Mai 2020)

DANKENSWERTE  BERICHTE:

Wir preisen Gott für 900 neue Gemeinden, die in den letzten Jahren in der Nordamerikanischen Division gegründet wurden.“

In der Südamerikanischen Division haben sich die Anfragen nach Bibelstunden um das Fünffache erhöht, seitdem die Krise ihren Anfang nahm!“

Betet für die Adventgemeinde in dem Land Gabun. Betet für ihre Geschwister, dass ihnen Mut und Weisheit geschenkt werden bei dem Bemühen, ihre Mitbürger zu erreichen. Betet besonders für eine Gruppe in Akanda, die versucht, sich besonders um Menschen mit Behinderungen zu kümmern.

Betet für die Bedürfnisse eurer Ortsgemeinde – sowohl geistliche wie physische, materielle Bedürfnisse. Betet um Einheit, um Heilung und eine erneuerte Hingabe an missionarische Aktivitäten und das Bemühen um andere Menschen.

Betet für die Prediger und Gemeindeleiter in dem Haiti-Verband. Betet für die Gemeinden in einigen Regionen Haitis, die voller bewaffneter Banden sind. Betet um Unversehrtheit und Wohlergehen für die Gemeindeglieder dort in Haiti – in geistlicher, körperlicher, finanzieller und mentaler Hinsicht.

Betet für die Gemeindeglieder, die sich eine falsche oder verdrehte Sicht über bestimmte Glaubenspunkte zu eigen gemacht haben und aktiv dabei sind, auch andere von diesen Irrtümern zu überzeugen.

Betet für ehemalige Glaubensgeschwister, die sich von der Gemeinde abgespalten haben und ihre eigenen Gruppen oder sogar Glaubensgemeinschaften gegründet haben. Betet darum, dass sie in die Wahrheit geleitet werden.   


[ Der folgende Text ist ein Abschnitt aus der von der GK am Tag 51 empfohlenen Zusatzliteratur von Ellen White ]  

DAS LEBEN JESU

Kapitel 1, Teil 1

Gott mit uns

„‚Sie werden seinen Namen Immanuel heißen‘, das ist verdolmetscht: Gott mit uns.“ Matthäus 1,23.

„Die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes“ strahlte „in dem Angesicht Jesu Christi“. 2.Korinther 4,6. Von Ewigkeit an war der Herr Jesus eins mit dem Vater. Er war „das Ebenbild Gottes“ (2.Korinther 4,4), das Ebenbild seiner Größe und Majestät, „der Abglanz seiner Herrlichkeit“. Hebräer 1,3. Er kam auf die Erde, um diese Herrlichkeit zu bezeugen, in diese sündendunkle Welt, um das Licht der Liebe Gottes zu offenbaren — um „Gott mit uns“ zu sein. Deshalb auch wurde von ihm geweissagt: „Sie werden seinen Namen Immanuel heißen.“ Matthäus 1,23.

Durch sein Leben mitten unter uns sollte Jesus das Wesen Gottes den Menschen und den Engeln kundtun. Er war das Wort Gottes, durch ihn wurden Gottes Gedanken vernehmbar gemacht. In seinem hohepriesterlichen Gebet sagt Jesus: „Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan (barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue) …, damit die Liebe, mit der du mich liebst, sei in ihnen und ich in ihnen.“ Johannes 17,26; 2.Mose 34,6. Doch diese Offenbarung wurde nicht nur seinen erdgeborenen Kindern geschenkt, vielmehr ist unsere kleine Welt zugleich das Lehrbuch für das Weltall. Gottes wunderbares Gnadenziel, das Geheimnis seiner erlösenden Liebe ist das Thema, das „auch die Engel gelüstet zu schauen“ (1.Petrus 1,12), und sie werden sich damit die ganze Ewigkeit hindurch beschäftigen. Die Erlösten wie auch die sündlosen Wesen werden in dem Kreuz Christi den Hauptgegenstand ihres Forschens und Preisens sehen. Dann werden sie erkennen, dass die Herrlichkeit, die vom Antlitz Jesu widerstrahlt, der Abglanz seiner aufopfernden Liebe ist. Im Lichte Golgathas wird es deutlich, dass das Gesetz der entsagenden Liebe das auf Erden und im Himmel gültige Lebensgesetz ist; dass die Liebe, die „nicht das Ihre“ (1.Korinther 13,5) sucht, dem Herzen Gottes entspringt und dass in dem, der „sanftmütig und von Herzen demütig“ war (Matthäus 11,29), sich das Wesen dessen zeigt, „der da wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann“. 1.Timotheus 6,16.

Am Anfang offenbarte sich Gott in einem jeden Schöpfungswerk. Christus war es, der die Himmel ausbreitete und auch den Grund der Erde legte. Seine Hand wies den Welten im Universum ihren Platz an und formte die Blumen auf dem Felde. Von ihm heißt es: „Der du die Berge festsetztest in deiner Kraft.“ Psalm 65,7. „Sein ist das Meer, und er hat‘s gemacht.“ Psalm 95,5. Er war es, der die Erde mit Schönheit und die Lüfte mit Gesang erfüllte. Und auf jedes seiner Schöpfungswerke auf Erden, in den Lüften und am Himmel, schrieb er die Botschaft von der Liebe des Vaters.

Die Sünde hat zwar das vollkommene Werk Gottes verdorben, die göttliche Handschrift aber ist an ihm erhalten geblieben. Selbst heute noch kündet die Schöpfung von der Herrlichkeit und Güte Gottes. Nichts, abgesehen von dem selbstsüchtigen Herzen der Menschen, lebt für sich selbst. Jeder Vogel in den Lüften, jedes Tier auf der Erde dient einem anderen Leben. Jedes Blatt im Walde, jeder bescheidene Grashalm erfüllt einen Dienst. Jeder Baum und Strauch, ja, jedes Blatt gibt von jener Lebenskraft weiter, ohne die weder Mensch noch Tier leben könnte. Und auch Mensch und Tier ihrerseits dienen dem Leben von Baum, Strauch und Blatt. Durch ihren Duft und ihre Schönheit werden die Blumen der Welt zum Segen. Die Sonne verströmt ihr Licht und schenkt dadurch tausend Welten Freude. Selbst der Ozean, der Ursprung aller Quellen und Flüsse, nimmt die Ströme aller Länder wieder in sich auf. Doch er nimmt nur, um erneut zu schenken. Die Dunstschleier, die von ihm aufsteigen, fallen als Regen auf die Erde nieder, damit sie neue Lebenskeime hervorbringe.

Die heiligen Engel freuen sich, wenn sie schenken können, wenn sie gefallenen, sündhaften Menschen Liebe darbieten und unermüdlich über sie wachen können. Himmlische Wesen werben um die Herzen der Menschen und bringen himmlisches Licht in diese dunkle Welt. Durch geduldiges und sanftes Wirken beeinflussen sie das Gemüt, um verlorene Menschen in die Gemeinschaft mit Christus zu führen, die viel fester ist, als sie es sich vorstellen können.

Doch wenden wir uns von all diesen geringeren bildlichen Darstellungen ab, dann schauen wir Gott in Jesus Christus. Sehen wir auf Jesus, dann erkennen wir, dass Schenken zur Herrlichkeit Gottes gehört. Jesus sagt von sich, „dass ich … nichts von mir selber tue“. Johannes 8,28. „Der Vater, von dem alles Leben kommt, hat mich gesandt, und ich lebe durch ihn.“ Johannes 6,57 (GN). „Ich suche nicht meine Ehre“ (Johannes 8,50), sondern die Ehre dessen, der mich gesandt hat. Johannes 7,18. Diese Worte erläutern den erhabenen Grundsatz, auf dem das Leben des Alls beruht. Christus erhielt alles von Gott, er nahm aber lediglich, um seinerseits zu schenken. So wird auch in den himmlischen Vorhöfen verfahren, das gilt auch für Jesu Dienst für alle Geschöpfe: durch den geliebten Sohn wird das Leben des Vaters allem zuteil; über den Sohn kehrt es als Lobpreis und fröhlicher Dienst wieder zum Vater zurück, eine Flut der Liebe gleichsam, die zum erhabenen Ursprung aller Dinge zurückströmt. Durch Christus wird somit der Kreislauf des Segens geschlossen, das Wesen des Gebers aller Dinge und das Gesetz des Lebens enthüllt.

Dieses Gesetz wurde ausgerechnet im Himmel übertreten. Die Sünde entsprang der Selbstsucht. Luzifer, der schirmende Cherub, wollte der Erste im Himmel sein. Er trachtete danach, die himmlischen Wesen zu beherrschen, sie dem Schöpfer abspenstig zu machen und ihre Huldigung für sich zu gewinnen. Deshalb verleumdete er Gott und schrieb ihm den Wunsch nach Selbsterhöhung zu. Die eigenen üblen Wesenszüge versuchte er dem liebevollen Schöpfer anzudichten. So täuschte er Engel und Menschen. Er verleitete sie, an Gottes Wort zu zweifeln und seiner Güte zu misstrauen. Weil Gott ein Gott der Gerechtigkeit und furchterregender Hoheit ist, veranlasste Satan sie, ihn für hartherzig und unversöhnlich zu halten. Dadurch verführte er die Menschen, sich seiner Rebellion gegen Gott anzuschließen. Eine Nacht der Leiden brach damit über unsere Erde herein.

Durch das Missverstehen der Absichten Gottes wurde die Welt verfinstert. Damit die dunklen Schatten erhellt und die Schöpfung zu Gott zurückgeführt würde, musste Satans trügerische Macht vernichtet werden. Das aber konnte nicht durch Gewaltanwendung geschehen. Gewaltausübung steht den Grundsätzen der Herrschaft Gottes entgegen. Er erwartet lediglich einen Dienst aus Liebe. Sie aber kann man weder befehlen noch durch Machteinsatz oder Amtsgewalt erzwingen. Nur Liebe erzeugt Gegenliebe. Gott erkennen heißt ihn lieben. Der Gegensatz seines Charakters zu dem Charakter Satans musste deshalb geoffenbart werden. Nur Einer im ganzen Universum konnte dies tun; nur er, der die Höhe und Tiefe der Liebe Gottes kannte, konnte sie auch verkünden. Über der dunklen Erdennacht sollte die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen voller „Heil unter ihren Flügeln“. Maleachi 3,20.

Der Erlösungsplan wurde nicht nachträglich erdacht und kam nicht nach Adams Fall zustande. Er war vielmehr die „Offenbarung des Geheimnisses, das ewige Zeiten hindurch verschwiegen geblieben“ war. Römer 16,25 (Menge). Er legte die Grundsätze dar, auf denen von Ewigkeit her Gottes Thron ruhte. Gott und Christus hatten von Anbeginn an vorausgesehen, dass Satan von ihnen abfallen und den Menschen durch die Macht des Betruges in den Fall hineinziehen werde. Gott hat die Sünde nicht gewollt, er hatte sie aber kommen sehen und für diesen schrecklichen Notfall bereits seine Vorkehrungen getroffen. So sehr liebte er die Welt, dass er beschloss, seinen eingeborenen Sohn dahinzugeben, „auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“. Johannes 3,16.

Satan hatte gesagt: „Ich will … meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen … und gleich sein dem Allerhöchsten.“ Jesaja 14,13.14. Von Christus dagegen heißt es: „Er war wie Gott. Aber er betrachtete diesen Vorzug nicht als unaufgebbaren Besitz. Aus freiem Entschluss gab er alles auf und wurde wie ein Sklave. Er kam als Mensch in die Welt und lebte wie ein Mensch.“ Philipper 2,6.7 (GN).

Diese Tat war ein freiwilliges Opfer. Jesus hätte an der Seite des Vaters bleiben, er hätte an der Herrlichkeit des Himmels und der Huldigung der Engel festhalten können. Doch aus eigenem Antrieb legte er die königliche Macht in die Hände des Vaters zurück und stieg vom Thron des Universums herab, damit er Licht zu denen brächte, die im Dunkeln sind, und Leben zu den Verdammten.