„Glückselig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben!“ (Matthäus 5,5)

Ellen White: „Die menschliche Natur will stets zur Geltung kommen, ist immer bereit, sich durchzusetzen. Wer aber von Christus gelernt hat, ist frei von Selbstsucht, Stolz und Herrschsucht; in seiner Seele ist Ruhe, denn das Ich wird vom Heiligen Geist bewegt. Uns bangt nicht mehr um die Erlangung der höchsten Stellung; wir haben kein Verlangen, die Aufmerksamkeit anderer auf uns zu lenken, sondern wissen, dass unser vornehmster Platz zu den Füßen unseres Heilandes ist. Wir sehen auf Jesus und warten, dass seine Hand uns leite, lauschen auf seine Stimme, dass sie uns berate.“ (Das bessere Leben, S. 17)


HERZENS-FRAGEN:  

Es gibt im Leben keinen glücklicheren Aspekt als zu wissen, dass man in allen Dingen, die man tut, in Übereinstimmung mit Gott ist. Diese Harmonie ist der Fall, wenn man die Gemeinschaft mit Jesus anstrebt und die Erhöhung des eigenen Ichs aufgegeben wird, indem man anerkennt, dass das sündige „Herz überaus trügerisch und bösartig ist“ (Jeremia 17,9). Demut und Sanftmut sind der Schlüssel, um dem Heiligen Geist die Tür zu eröffnen, damit er in uns einen wahrhaftig wunderschönen, christusähnlichen Charakter entwickeln kann. Wirst du Jesus bitten, dich von deinen hochmütigen Wünschen und egozentrischen Ambitionen zu befreien sowie deiner Vorliebe dazu, die Vorrangstellung anderen gegenüber einzunehmen? Wirst du ihn bitten, dass er diese Neigungen ersetzt, indem er dich befähigt, liebenswürdige Freundlichkeit, Sanftmut und Demut zu praktizieren – und zwar beginnend mit dem heutigen Tag?

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese 9. Woche folgende Literatur vor:

[Da die meisten Leser die von der GK empfohlene Zusatzliteratur nicht griffbereit haben, schicken wir euch einige ausgewählte Abschnitte bzw. Übersetzungen als Anhänge an die Gebetsbriefe mit]

1) Ellen White, DER RETTENDE WEG – Jesus Christus, Kapitel 3: „Reue und Umkehr“. [Dieses Kapitel war bereits in der Woche 2 als Zusatzliteratur empfohlen worden. Abschnitte daraus sind in den Gebetsbriefen der Tage 10 bis 12 als Anhang zu finden]

2) Mark Finley: 10 Days in the Upper Room [Übersetzte Ausschnitte aus diesem Buch werden den Gebetsbriefen seit Tag 57 angehängt] Engl. Buch hier erhältlich.


Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 60 – Montag, 25. Mai 2020)

DANKENSWERTE  BERICHTE:

Claudia P.: „Ich preise Gott für Seine Beweise zartliebender Barmherzigkeit, die sich nicht nur jeden Morgen neu zeigen, sondern jeden Augenblick! Seine Güte, die Er meiner Familie und mir gegenüber erwiesen hat, war so groß, weit über das hinaus, was Worte ausdrücken können. Ich preise Dich, HERR!“

Iris R.: „Gott sei gepriesen für die 100 Tage des Gebets! Jeden einzelnen Tag werde ich angespornt, etwas Neues umzusetzen, oder ich sehe neue Veränderungen in dem Leben von anderen Gläubigen. Hinterher wird mir dann bewusst, dass das, was ich gesehen habe, tatsächlich eine Antwort auf die Gebetsanliegen in den 100-Tage-Gebeten war. Es ist unglaublich zu sehen, wie der Heilige Geist am Wirken ist!“  

Betet darum, dass Jesus euch demütig und sanftmütig macht.

Betet für die Gemeindeglieder in Uganda, die von den jüngsten Überschwemmungen betroffen sind. Durch die Sturzfluten sind viele Häuser zerstört worden. Viele sind dadurch obdachlos geworden, und das inmitten der gegenwärtigen Ausgehverbote.

Betet für die adventistischen Lehrer auf der ganzen Welt, weil viele sich mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert sehen aufgrund der Tatsache, dass sie momentan nicht arbeiten können.

Betet für die jungen Menschen, dass sie erkennen, wie wichtig es ist, Gott zu dienen und nicht der Welt.


[ Der folgende Text ist die Übersetzung eines Abschnitts aus der von der GK empfohlenen Zusatzliteratur von Mark Finley, Teil 3 aus Kapitel 1 ]  

ZEHN TAGE IM OBERGEMACH

Empfang der Gabe des Heiligen Geistes

Tag 1 – Aufrichtiges Fürbitte-Gebet

Abschnitt 2: Nachdenken über den göttlichen Ratschluss

Lies sorgfältig den folgenden Auszug aus Das Leben Jesu, Seiten 666 – 671 (Teil 1):

Ehe er sich selbst als Opfer gab, wollte der Heiland seinen Jüngern die wichtigste und vollkommenste Gabe verleihen, eine Gabe, die ihre Herzen offen ließe für die grenzenlosen Möglichkeiten der Gnade. „Ich will den Vater bitten“, sagte er ihnen, „und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei ewiglich: den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfangen; denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr aber kennet ihn; denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch.“ Johannes 14,16-18.

Der Heilige Geist war schon vorher in der Welt wirksam gewesen; er hatte seit dem Beginn des Erlösungswerkes auf die Herzen der Menschen Einfluss gehabt. Doch während der Heiland auf Erden weilte, hatten die Jünger nach keinem andern Tröster verlangt. Erst nach Jesu Himmelfahrt würde in ihnen das Bedürfnis nach der Gegenwart des Heiligen Geistes geweckt, und dann sollte er kommen.

Der Heilige Geist vertritt Christus, wenn auch bar allen menschlichen Wesens und völlig unabhängig davon.

Der Heiland konnte durch seine menschliche Natur auf Erden nicht überall gegenwärtig sein. Es war darum ausschließlich zum Besten seiner Nachfolger, dass er wieder zum Vater ging und den Heiligen Geist als seinen Stellvertreter sandte. Niemand konnte dann wegen seines Aufenthaltsortes oder wegen seiner persönlichen Verbindung mit Christus irgendeinen Vorteil haben. Durch den Heiligen Geist würde Jesus allen Menschen erreichbar sein. In diesem Sinne konnte er ihnen näher sein, als wenn er nicht zum Himmel aufgefahren wäre.

„Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.“ Johannes 14,21. Der Heiland kannte das irdische Schicksal seiner Jünger. Er sah einen aufs Schafott gebracht, einen ans Kreuz geheftet, einen andern auf die einsame Felseninsel im Meer verbannt und wieder andere verfolgt und erschlagen. Er stärkte sie mit der Verheißung, in jeder Schwierigkeit mit ihnen zu sein. Diese Verheißung hat noch nichts von ihrer Kraft verloren. Der Herr weiß alles über seine treuen Diener, die um seinetwillen im Gefängnis schmachten oder auf einsamen Inseln verbannt leben müssen. Er tröstet sie durch die Verheißung seiner Gegenwart. Steht der Gläubige um der Wahrheit willen vor den Schranken eines ungerechten Gerichtes, dann ist ihm der Herr zur Seite; alle Beschuldigungen, denen er sich gegenübersieht, fallen auf Christus, der in der Gestalt seines Jüngers abermals verurteilt wird. Ist jemand im Gefängnis eingekerkert, beglückt Christus dessen Herz mit seiner Liebe, und erduldet jemand den Tod um seinetwillen, so hat dieser sein Wort: Ich bin „der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes“. Offenbarung 1,18. Das für Christus dahingegebene Leben wird bewahrt für die ewige Herrlichkeit.

Überall und zu allen Zeiten, in allen Kümmernissen und Glaubensnöten, wenn der Ausblick dunkel erscheint und die Zukunft verwirrend und wir uns hilflos und allein fühlen, wird Gott den Tröster, den Heiligen Geist, senden als Antwort auf unsere Gebete des Glaubens.

Die Verhältnisse mögen uns von allen Freunden trennen, nichts aber, kein besonderer Umstand, keine Entfernung, vermag uns von dem himmlischen Tröster zu scheiden. Wo immer wir sind, wo immer wir hingehen, er ist uns stets zur Seite, um uns zu stützen und zu kräftigen, um uns beizustehen und zu ermutigen.